EHEC gehört zu den Kolibakterien, die über Fäkalien und oral übertragen werden. Kolibakterien sind bekannte Auslöser von Durchfallerkrankungen unter anderem in Ländern mit schlechter Wasserversorgung und überall dort, wo unerhitzte Lebensmittel mit mangelnder Hygiene zubereitet werden. Eigentlich gehört Deutschland nicht in diese Kategorie.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen den EHEC-Fällen und der anhaltenden Trockenheit? Ist die Grundwasserqualität durch Masentierhaltung und Gülledüngung im Maisanbau gefährdet?
Ernten kann man nur wo Wasser ist
Gemüse und viele Blütenstauden zeigen durch welkende Blätter unmittelbar an, wenn ihnen Wasser fehlt. Werden sie dann rasch gegossen stehen sie meist ohne Schaden zu nehmen wieder auf. Wichtig ist das regelmäßige Gießen bei extremer Trockenheit, Wind und Hitze auch bevor Blätter welken, denn nur wo ausreichend Wasser im Boden ist, wachsen Pflanzen überhaupt, andernfalls stellen sie jedes Wachstum ein. Blüten aber auch kleine Früchte – etwa von Tomaten oder Paprika – können abfallen.
Saaten und neu verpflanzte Gemüse müssen stets gut angegossen und feucht gehalten werden bis ihre Wurzeln eingewachsen sind. Auch danach können sogar Wurzeln vertrocknen. Zur Verminderung der Austrocknung hilft die Abdeckung mit Vlies. Auch Windschutz durch Hecken vermindert die Verdunstung. Welkende Pflanzen haben bei intensiver Sonne schlechtere Chancen zu überleben, denn das Welken zieht nach sich, dass die Blätter sich nicht mehr selbst kühlen und dadurch verbrennen können. Mit Wasser vertragen Blüten- und Gemüsepflanzen also viel mehr Sonneneinstrahlung und Hitze als ohne. Sie behalten ihre Kraft um tiefe Wurzeln zu bilden.
Bäume und Sträucher rechtzeitig gießen
Gehölze zeigen Trockenstress nicht durch Welken an. Die Zweige sind zu starr, die Blätter zu hart um bei Wassermangel herunter zu hängen. Ältere Bäume und Sträucher sind meist in der Lage sich an länger anhaltende Trockenheit anzupassen. Sie tun dies indem sie immer tiefer wurzeln, dem Wasser im Boden nachwachsen, das oberirdische Wachstum einstellen, das Laub verfärben, später auch Früchte und Blätter abwerfen und erst zuletzt beginnen abzusterben. Der Nachteil bei einheimischen Obstbäumen, Beerensträuchern und anderen Ziergehölzen ist aber, dass man zu spät erkennt, wenn die Trockenheit bereits Schäden angerichtet hat. Ein sichtbares Symptom kann Sonnenbrand der Blätter sein, doch auch wenn jetzt gegossen wird, können ganze Äste bereits stark geschädigt sein. Wenn dann auch die Wurzeln nicht mehr genügend Kraft haben um dem Bodenwasser hinterher zu wachsen, können selbst große Bäume ganz oder teilweise vertrocknen.
Tipps und Tricks fürs richtige Gießen
Bei starker Trockenheit gelten andere Regeln für das Gießen als sonst. Es darf abends gegossen werden, wenn die Verdunstung geringer ist. Es darf auch tagsüber bei praller Sonne gegossen werden um zu vermeiden, dass die Pflanzen welken. Lieber zu früh als zu spät gießen, lieber seltener und mehr auf einmal als zu wenig, denn oberflächliches Gießwasser, das gar nicht in den Wurzelraum eindringt, hilft langfristig weder Bäumen noch Blumen oder Gemüse. Eine Anpassung an die Trockenheit findet hingegen auch mit Wassergaben statt: die Blätter werden kleiner und härter (und mineralstoffreicher), die Stängel bleiben kürzer, die Schalen der Früchte werden dicker und – falls richtig gegossen wird – die Wurzeln reichen tiefer. Mineralischer Stickstoffdünger und andere Düngersalze sind bei ausgesprochener Dürre übrigens kein Mittel um die Ertragseinbußen wie etwas den klein gebliebenen Salat oder die wenigen Erdbeeren auszugleichen: Düngersalze erfordern im Gegenteil das wesentlich häufigere Gießen und erhöhen das Risiko des Vertrocknens erheblich. Wenn dann nur sehr dosiert düngen!
Wichtig bei Dürre sind auch weitere Dinge wie Bodenbearbeitung, Unkrauthacken…
Es sind stehende Begriffe mit denen Wetterfrösche unser Wetter kommentieren. “Schönes Wetter” heißt ungetrübter Sonnenschein, schlechtes Wetter heißt Regen. Daran ist nichts auszusetzten. Es sei denn die Schönwetterperiode hält über viele Wochen oder gar Monate an und findet ausgerechnet im Frühling statt. Begleitet wird das schöne Wetter von trockenem Wind aus Osten und hohen Temperaturen. Derzeit sollten wir eigentlich “Aprilwetter” haben – einen Mix aus Sonne, Regengüssen und Gewittern. Echtes Wachstumswetter für alle Pflanzen, insbesondere den Wald. Wachstumswetter auch für Weizen, Gerste, Kartoffeln und andere Feldfrüchte. Wachstum für das Gras auf der Wiese und das Heu als Wintervorrat für Pflanzenfresser. Was wäre wenn dieses schöne Wetter länger anhielte? Alle denken an Waldbrandgefahr, und nun auch an Feuer im trocken gefallenen Hochmoor. Die langfristigen Folgen können allerdings noch viel schlimmer sein.
Die Sicherheit hat Vorrang?
Es ist wahrlich kein Thema für Biothemen. Kernspaltung, radioaktive Strahlung, Atomkraft und Nuklearkatastrophe haben nichts mit Biologie zu tun. Vielleicht sind mir AKWs und Atomenergie auch deswegen schon immer so suspekt. Suspekt ist eigentlich gar kein Ausdruck für die tief verinnerlichte Ablehnung einer Technologie, deren Risiken spätestens seit Tschernobyl jedem Deutschen und vielen anderen damals betroffenen Europäern bewusst sein mussten. Mein vollkommenes Unverständnis galt und gilt Politikern und sogenannte Experten, wenn diese vom “beherrschbaren Restrisiko” sprachen. Lässt man sich mit Kernkraft ein, dann geht es nicht um Unfälle und Sachschäden durch versagende Bremsen oder einstürzende Gebäude. Es geht noch nicht einmal „nur“ um Tote und Verletzte. Es geht um fatale Krebserkrankungen und Erbschäden und um unendliches Leid über ungezählte Jahre und Jahrzehnte. Es geht um für immer verstrahlte Regionen, die nie mehr bewohnt werden können.
Wie können Entscheidungsträger es eigentlich wagen und verantworten ein derartiges Restrisiko der ganzen Menschheit zuzumuten, Müttern und Kindern, Bauern und Fischern und sowieso der Natur?
Der Strombedarf
Warum hatten wir angeblich keine Wahl dieses Restrisiko tragen zu müssen? Wegen des hohen Strombedarfs, der unseren Wohlstand sichert? Würde sich wirklich irgendjemand für die Elektroheizung, die Klimaanlage und den Wäschetrockner entscheiden, wenn er eine echte Wahl hätte zwischen dem möglichen Supergau und dem persönlichen Strom sparen? Man hat uns immer eingeredet ohne Atomstrom ginge es nicht. Regenerative Technologien wie Photovoltaik und Windkraftanlagen wurden von Atomlobbyisten schlecht geredet. Wer noch vor Jahren einen Kachelofen oder eine Holzpelletheizung baute wurde als Luftverschmutzer und Killer des deutschen Waldes hingestellt. Windkraftanlagen im Süden Deutschlands gelten in Kreisen, die für Motive des Naturschutzes ansonsten nicht eben bekannt sind als angeblich inakzeptabel für die Umwelt und das Landschaftsbild. Über das Panorama von Kühltürmen an deutschen Flüssen, das aufgewärmte Fließgewässer und den großen Dauerschatten durch die Dampfwolke hat man nie einen Atomlobbyisten reden hören. Der Photovoltaik wurde ihr hoher Energieverbrauch bei der Herstellung der Solarzellen zur Last gelegt, obwohl Hersteller energieautark mit eigenem Solarstrom produzieren. Man sprach – vollkommen die Realität verzerrend – von anderen Risiken. Welche anderen Risiken? Alle denkbaren und undenkbaren Unfälle und Komplikationen durch eine andere Stromerzeugung als mit Atomkraftwerken sind vergleichsweise harmlos! Sie erzeugen nicht annähernd solche Schäden und Langzeitfolgen, erfassen solch große Gebiete wie die Verstrahlung und der radioaktive Fallout bei einer Reaktorkatastrophe.
Der Strompreis
Und dann ist da noch das liebe Geld, die angeblich günstigeren Strompreise durch Atomstrom. Ohne das Zahlenspiel zu beherrschen wundert man sich bei genauerem Nachdenken auch darüber: sind da nicht die ungelösten Probleme der Endlagerung von Atommüll und die explodierenden, vollkommen unabsehbaren Kosten der Sanierung eines angeblich sicheren Endlagers für Jahrtausende, das nun schon nach wenigen Jahrzehnten versagt? Kosten für Castor-Transporte und Rückbau der Atomanlagen, Zwischen- und Endlagerung und im Fall eines Unfalls einfach unvorstellbare Kosten – natürlich für die Allgemeinheit. Seit Jahrzehnten ist bekannt welch unvergleichlich große Investition ein modernes und damit relativ sicheres Atomkraftwerk darstellt. Deswegen wollten die deutschen Energieversorger auch kein Neues mehr bauen! Und – die Nachrüstung veralteter Anlagen wird als zu teuer und unrentabel bezeichnet. Auch der angeblich so günstige Strompreis ist nichts als ein Politikum, eine Lüge und ein Druckmittel gegen die Vernunft.
Stromanbieter wechseln und auf echten Ökostrom achten! z.B. EWS Schönau sowie LichtBlick, Greenpeace Energy und die Naturstrom AG.
Bioethanol und der neue Kraftstoff E 10 werfen viele Fragen auf. Auf der einen Seite steht die Leistung und die Motorentauglichkeit für verschiedene Fahrzeugmodelle auf dem Prüfstand. Mindestens genauso interessant sind aber die Klimabilanz und die Nachhaltigkeit von Bioethanol. Es bleibt weitgehend unklar woher das Ethanol eigentlich stammt? Aus Importen, aus landwirtschaftlicher Erzeugung in Deutschland oder der EU? Aus welchen Pflanzen wird es gewonnen? Möglich ist die Herstellung von Ethanol aus Mais, Weizen, Zuckerrüben und Kartoffeln aber auch aus Zuckerrohr. Diese Fragen sind alles andere als nebensächlich, denn sie entscheiden über Sinn oder Unsinn der Beimischung. Selbst der beabsichtigte Sinn der Ethanol-Anreicherung bleibt verborgen – geht es um den Klimaschutz, um die Förderung der heimischen Landwirtschaft oder um eine Reduzierung der Erdöl-Importe? Die letzten beiden Gründe sprechen für Bioethanol als Treibstoff – doch zu welchen Kosten? Die CO2-Bilanz von Bioethanol im Benzin ist aller Wahrscheinlichkeit nach negativ, zu aufwändig ist die Herstellung und zu gering sind die Erträge. Um Energiepflanzen ökologisch sinnvoll und nachhaltig einzusetzen und anzubauen bedarf es vieler Überlegungen. Dazu mehr in diesem Artikel: Energie aus Biomasse
Natürlich, naturidentisch oder künstlich? Künstlich, müsste die ehrliche Antwort auf diese Frage bei den allermeisten Fertigprodukten lauten, egal ob sie aus der Dose, dem Kühlregal oder der Tiefkühltruhe kommen. Bei Tütensuppen und Fertigsaucen, bei Eiscreme und Fruchtzubereitungen, bei alkoholfreien Getränken, Gebäcken und Snacks sowie bei Wurstwaren muss man eigentlich gar nicht mehr fragen, überall sind “Aromen” drin. Und nicht nur Aromen, sondern auch Hilfsmittel beziehungsweise Zusatzstoffe, die die Konsistenz und das Aussehen von Lebensmitteln nachahmen. Die Lebensmitteldeklaration hilft kaum weiter. Wer annimmt, dass Fruchtsaftgetränke aus Früchten gemacht werden, Gemüsesuppe aus Gemüse und Milcheis aus Milch, der irrt gewaltig. Vielmehr ist die Trickkiste der Lebensmittelindustrie – eigentlich der Chemieindustrie – prall gefüllt mit Ersatzstoffen nahezu unvorstellbarer Herkunft.
Farbstoffe in Lebensmitteln verunsichern Verbraucher. Tatsächlich enthält die Liste der zugelassenen Lebensmittelfarbstoffe mit den berühmt-berüchtigten E-Nummern Bedenkliches und Unbedenkliches bunt gemischt. Gefährlich sind die sogenanten Azofarbstoffe für Knallbuntes von hellgelb bis dunkelrot. Sie sind vollkommen verzichtbar.
Farbstoff ist nicht gleich Farbstoff, soviel ist den meisten Menschen klar. Das Gelb einer Zitrone kann wohl kaum das selbe sein wie das eines Pfifferlings oder eines Maiskorns, obwohl es am Farbton allein nur schlecht zu unterscheiden ist. Tiere, Pflanzen und Pilze haben intensive Farben hervorgebracht. Die rosa bis orange Färbung von Lachsen, Flamingos, Krebsen und Feuerkorallen stammt übrigens doch ursprünglich aus einer gemeinsamen Quelle. sie alle verzehren Algen, direkt oder indirekt in ihrer Nahrungskette. Algen haben eine sehr hohe Konzentration an Karotinen, viel höher als Karotten. Wozu braucht man da noch künstliche Farbstoffe?
Pflanzliche Farbstoffe kommen aus unterschiedlichen Stoffklassen und besitzen unterschiedliche Funktionen für die Pflanze und für die Umwelt. Erstaunlich ist, dass Farbe, Geruch und Geschmack häufig zusammen hängen. Das ist nicht nur subjektiv beim Essen so, weil das Auge bekanntlich mit isst. Ganz objektiv, also auf biochemischer Ebene, sind viele pflanzliche Farbstoffe gleichzeitig aromatisch. Sie dienen nicht nur der Farbgebung an sich. Zwar ist eine Blüte vor allem deswegen farbig, damit sie von Bestäubern wie Bienen und Hummeln gesehen wird, der Duft ist aber ebenso wirkungsvoll und für feine Nasen aus größerer Entfernung und bei Dunkelheit viel besser auszumachen als die Farbe. Betrachtet man Obst und Beeren, so ist sofort einleuchtend, dass sie bunt, duftend und aromatisch sind, damit sie von Tieren gefunden, gefressen und auf diese Weise verbreitet werden.
Pflanzliche Farben sind multifunktional. Manche dienen in der Pflanze dem Sonnenschutz, insbesondere in den häufig rot gefärbten Blattknospen und Fruchtschalen. Die bedeutendsten pflanzliche Farbstoffe haben ohnehin ganz direkt mit dem Sonnenlicht zu tun. In der Pflanze sorgen sie für die Photosynthese wie das grüne Chlorophyll. In unterschiedlichen Arten gibt es neben dem grünen Chlorophyll aber auch gelbe, orange, rote und blaue mit dem Chlorophyll verwandte Stoffe. Mit grünem Chlorophyll beispielsweise aus Spinat, Basilikum oder Algen können auf natürliche Weise entsprechende Lebensmittel und Gerichte intensiv grün gefärbt werden. Übrigens auch mit Grüntee. Und wen stört schon Spinat in Maultaschen, Algen in Asiasnacks, Basilikum in Pasta oder Grüntee in ausgefallenen Desserts? Im Gegenteil werden die Lebensmittel dadurch nicht nur ansprechender im Aussehen, sondern auch schmackhafter und gesünder. Richtig erstaunlich ist nämlich, dass pflanzliche Farbstoffe meist extrem gesund sind. Sie haben pharmazeutische Wirkungen und das bereits in geringer Dosierung. Pflanzliche Nahrung ist vor allem wegen der Farbstoffe so wichtig und unersetzlich für die Gesundheit, egal ob Orangen, Rotwein, Brokkoli oder Schwarze Johannisbeeren.
Doch fängt man in der Lebensmittelindustrie einmal an mit der Panscherei und ersetzt natürliche Produkte durch Aromen, dann geht die Sache weiter mit dem Duft und der Farbe, denn die fehlen dann ebenfalls. Allerdings sind manche Lebensmittel-Farbstoffe, auch solche mit E-Nummern, ganz harmlos. Chlorophyll hat die Nummer E 140. Einer der gesündesten und wirkungsvollsten Naturstoffe ist das prächtig gelb färbende Curcumin. Curcumin ist der intensive Farb- und Wirkstoff aus Kurkuma, dem wichtigsten Gewürz des Currypulvers. So kann es ein Mehrwert für die Gesundheit sein, wenn man Kurkuma nicht nur für Currys, sondern auch sonst zum Gelbfärben von Gerichten verwendet. Es hat die Nummer E 100. Tomaten enthalten den krebshemmenden Farbstoff Lycopin – E 160d. Es gibt in jederzeit aus der Tomatenmark-Tube. Auch Rote Bete färbt wunderbar rot und heißt E162. Das Wurzelgemüse macht den Heringssalat bunt. Auch die Farbe der Roten Bete ist gesund und vorbeugend wirksam gegen viele Zivilisationskrankheiten. Klar ist dennoch, dass niemand Rote Bete oder Tomaten in den selbstgemachten Erdbeerjoghurt mischen würde, um diesen zu verschönern.
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Tierfreunde und Tierschützer nennen als wichtigsten Grund vegetarisch zu essen oder vegan zu leben den Tierschutz, die Liebe zu Tieren und die Ablehnung des Schlachtens. Aus Tierliebe keine tierischen Produkte zu essen, scheint nur konsequent zu sein und klingt zunächst einleuchtend. Was aber wären die Konsequenzen daraus?
1. Artenschutz
Nutztierrassen, die über Jahrhunderte und Jahrtausende gehalten und gezüchtet worden sind, würden einfach aussterben. In unseren begrenzten Landschaften wäre kein Platz mehr für Kühe, Schafe und Schweine. Das ist im Übrigen auch kein neues Problem oder Phänomen, denn seit Jahrzehnten sind Nutztierrassen vom Aussterben bedroht.
“Was wäre schlimm daran, wenn es keine Hinterwälder Kuh, keine Heidschnucke und kein Buntes Bentheimer Schwein mehr gäbe”, mag der ein oder andere Vegetarier nun fragen. Nutztiere sind Kulturerbe und Naturerbe, sie sind ein Teil der Biodiversität und ihre wilden Vorfahren waren alle vor uns da, bevor der Mensch ihnen begrenzte Lebensräume – etwa auf Weiden – zuwies und angestammte Lebensräume wegnahm. Es würde keine Kühe, Ziegen und Schafe geben, wenn sie nicht gehalten würden. Nicht in Deutschland und nicht in Europa. In Zukunft zur Kuh- und Schweinesafari nach Afrika?
2. Landschaftsschutz
Die Entwicklung unsere Landschaften ging einher mit Tierhaltung. Durch die Haltung von Nutztieren entstanden Wiesen und Weiden, Tal-Auen und Lichtungen. Gras und Gestrüpp was an solchen Stellen wächst, sei es an Steilhängen in den Alpen und in den Mittelgebirgen, sei es auf und hinter Deichen, auf Streuobstwiesen oder Heiden, muss von Grasfressern beweidet werden. Wenn nicht, dann verschwinden diese Landschaften und mit den Landschaften auch alle Pflanzen und Tiere dieser Biotope. An manchen Orten hat man gar keine Wahl – es muss beweidet werden, denn sonst drohen Deichbrüche an der Nordsee, Lawinen auf ungemähten Hängen in den Alpen, verbuschte und undurchdringliche Wasserwege. Die Landschaftspflege wird mehr und mehr zum wichtigen Aspekt der Nutztierhaltung. Warum lassen wir nicht Pferde und wild lebende Tiere wie Rehe, Hirsche und Gämsen das Abweiden übernehmen? Nun, dann müssten wir diese schlachten und essen.
3. Ernährungssicherung
Die Ernährung des Menschen seit seiner Entwicklung beinhaltete stets tierisches Eiweiß und Fett. Wer sich gut auskennt, kann heute auf tierische Produkte verzichten und sich dennoch gesund ernähren. Einige Vitamine und Mineralstoffe sind problematisch und müssen supplementiert werden, der Eiweißbedarf kann aber auch über vegetarische Kost gedeckt werden, der Fettbedarf sowieso und viele gesundheitlich wichtige Stoffe finden sich nur in pflanzlicher Kost. Das stimmt für Europäer und Amerikaner, für alle reichen Industriegesellschaften der Welt. Es stimmt nicht an vielen anderen Plätzen der Welt. Nomadenvölker wie Berber und Beduinen, Hirten beziehungsweise tierhaltende Völker wie die Mongolen, Kirgisen und sibirische Völker können in kargen Landschaften nur dank ihrer Tiere überleben. Die Weidetiere verwandeln mageres Gras und Kräuter in hochwertige Milch, Butter und Fleisch. Es wäre eine ökologische Katastrophe, solche Regionen stattdessen umzupflügen und Felder zu bestellen. Tierhaltung hat überall dort absoluten Vorrang und ökologischen Sinn, wo es zu trocken oder zu nass, zu kalt oder zu heiß für Pflanzenbau ist. Ökologische Vorteile hat Tierhaltung außerdem in allen Hanglagen und Gebirgen. Überall wo befürchtet werden muss, dass Wasser den Boden wegschwemmt oder Winderosion den Boden wegbläst, sollte kein Ackerbau mit dem Pflug betrieben werden. Beispiele für solchen Frevel an der Umwelt gibt es auch aus Europa zu Hauf. Wir legten überall Moore trocken, begradigten Flussauen, holzten Eichenwälder ab, um Gemüse im großen Stil anzubauen. Schafe und Ziegen genauso wie Schweine hätten diese Flächen beweidet ohne sie zu zerstören. Vielleicht hätten wir mehr Lammfleisch und Iberischen Schinken essen müssen und weniger Spargel und Paprika?
Was folgt daraus?
Das alles soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Massentierhaltung ein riesiges Problem unserer Zeit ist. Es ist völlig offensichtlich, dass Futtermittel wie Soja und Getreide besser menschlicher Ernährung dienen sollten und nicht (und schon gar nicht in diesen Mengen) an Hühner, Schweine und Kühe verfüttert werden sollten. Tatsächlich fallen Naturlandschaften noch immer dem Pflug für immer mehr Tierfutter zum Opfer. Doch aus all diesen Gründen könnten ganz andere Schlussfolgerungen gezogen werden, nämlich das sehr bewusste aber sparsame Einkaufen und Essen von regionalen Spezialitäten aus angepassten Tierrassen. Das würde Landwirte unterstützen, die Naturschutz, Landschaftspfege und Tierschutz ernst meinen.
Dazu auch: Absurde Nahrungsmittelproduktion
Wenn im Spätwinter und zeitigen Frühjahr die Äpfel geschmacklos und mehlig werden, die Orangen immer trockener und noch keine einheimischen Erdbeeren in Sicht sind, dann muss anderes Obst her. Zur Auswahl steht das eingemachte Obst: Kompott, Saft und Marmelade. Es kommt aber auch die Zeit von Ananas, Mangos und Co.
Dieses würzige Gericht aus Roten Linsen geht besonders schnell, denn die Roten oder Gelben Linsen sind geschält. Die Linsensuppe ist ein Alltagsklassiker. Es gibt sie in unzähligen Varianten im gesamten Nahen Osten, in der Türkei und in Indien, wo sie Daal heißt. Diese Linsen werden nicht mit Essig abgeschmeckt sondern mit Zitrone. Im Winter kann diese Linsensuppe als sättigender Eintopf mit Karotten, Zwiebeln und Sellerie zubereitet werden. Im Sommer als dünnere, stark gewürzte Suppe, die etwas abgekühlt serviert wird. Das wichtigste Gewürz ist Cumin. Die anderen Gewürze und Zutaten können variiert werden. Statt der einzelnen Gewürze kann auch die Gewürzmischung Garam Massala für milden Geschmack oder scharfes Curry für scharfen Geschmack verwendet werden.