Die seit dem Mittelalter in Europa verbreitete und damals als Obst sehr geschätzte Mispel, Mespilus germanica hat heute kaum noch Bedeutung. Obwohl Mispeln einen guten Geschmack haben, sind sie völlig in Vergessenheit geraten. Die Mispel ist ein bis zu 5 Meter hoch werdendes, langsam wachsendes, winterhartes Gehölz mit sattgrünen, etwas ledrigen Blättern.
Maibeeren – erste Früchte der Saison
Die Maibeere liefert das erste frische Obst der Saison aus dem eigenen Garten – noch vor den Erdbeeren. Maibeeren sind ab Anfang Mai erntereif. Die Maibeere trägt den botanischen Namen Lonicera caerulea. Der absolut winterharte Kleinstrauch stammt aus Ostsibirien.
Das Frühjahr ist neben dem Herbst die beste Pflanzzeit für Gehölze aller Art, auch für Heckenpflanzen, Beerensträucher und Wildobst wie beispielsweise die beliebten Aroniabeeren (Bild links). Von Aronia über Felsenbirne und Himbeere bis Zierquitte sind bei spezialisierten Versendern und Baumschulen auch unterschiedliche Sorten von Wildfrüchten erhältlich. Für den naturnahen Garten, in dem immer etwas blüht und reift, bieten sich Sträucher mit unterschiedlicher Blütenfarbe und Blütezeit, Beerenfarbe und Reifezeit sowie Wuchshöhe und sonstigen Standorteignungen an. Auch Bienen und andere bestäubende Insekten sowie Vögel und Kliensäuger profitieren davon. Das Angebot an Containerpflanzen ist im Frühjahr besonders groß.
Ernten kann man nur wo Wasser ist
Gemüse und viele Blütenstauden zeigen durch welkende Blätter unmittelbar an, wenn ihnen Wasser fehlt. Werden sie dann rasch gegossen stehen sie meist ohne Schaden zu nehmen wieder auf. Wichtig ist das regelmäßige Gießen bei extremer Trockenheit, Wind und Hitze auch bevor Blätter welken, denn nur wo ausreichend Wasser im Boden ist, wachsen Pflanzen überhaupt, andernfalls stellen sie jedes Wachstum ein. Blüten aber auch kleine Früchte – etwa von Tomaten oder Paprika – können abfallen.
Saaten und neu verpflanzte Gemüse müssen stets gut angegossen und feucht gehalten werden bis ihre Wurzeln eingewachsen sind. Auch danach können sogar Wurzeln vertrocknen. Zur Verminderung der Austrocknung hilft die Abdeckung mit Vlies. Auch Windschutz durch Hecken vermindert die Verdunstung. Welkende Pflanzen haben bei intensiver Sonne schlechtere Chancen zu überleben, denn das Welken zieht nach sich, dass die Blätter sich nicht mehr selbst kühlen und dadurch verbrennen können. Mit Wasser vertragen Blüten- und Gemüsepflanzen also viel mehr Sonneneinstrahlung und Hitze als ohne. Sie behalten ihre Kraft um tiefe Wurzeln zu bilden.
Bäume und Sträucher rechtzeitig gießen
Gehölze zeigen Trockenstress nicht durch Welken an. Die Zweige sind zu starr, die Blätter zu hart um bei Wassermangel herunter zu hängen. Ältere Bäume und Sträucher sind meist in der Lage sich an länger anhaltende Trockenheit anzupassen. Sie tun dies indem sie immer tiefer wurzeln, dem Wasser im Boden nachwachsen, das oberirdische Wachstum einstellen, das Laub verfärben, später auch Früchte und Blätter abwerfen und erst zuletzt beginnen abzusterben. Der Nachteil bei einheimischen Obstbäumen, Beerensträuchern und anderen Ziergehölzen ist aber, dass man zu spät erkennt, wenn die Trockenheit bereits Schäden angerichtet hat. Ein sichtbares Symptom kann Sonnenbrand der Blätter sein, doch auch wenn jetzt gegossen wird, können ganze Äste bereits stark geschädigt sein. Wenn dann auch die Wurzeln nicht mehr genügend Kraft haben um dem Bodenwasser hinterher zu wachsen, können selbst große Bäume ganz oder teilweise vertrocknen.
Tipps und Tricks fürs richtige Gießen
Bei starker Trockenheit gelten andere Regeln für das Gießen als sonst. Es darf abends gegossen werden, wenn die Verdunstung geringer ist. Es darf auch tagsüber bei praller Sonne gegossen werden um zu vermeiden, dass die Pflanzen welken. Lieber zu früh als zu spät gießen, lieber seltener und mehr auf einmal als zu wenig, denn oberflächliches Gießwasser, das gar nicht in den Wurzelraum eindringt, hilft langfristig weder Bäumen noch Blumen oder Gemüse. Eine Anpassung an die Trockenheit findet hingegen auch mit Wassergaben statt: die Blätter werden kleiner und härter (und mineralstoffreicher), die Stängel bleiben kürzer, die Schalen der Früchte werden dicker und – falls richtig gegossen wird – die Wurzeln reichen tiefer. Mineralischer Stickstoffdünger und andere Düngersalze sind bei ausgesprochener Dürre übrigens kein Mittel um die Ertragseinbußen wie etwas den klein gebliebenen Salat oder die wenigen Erdbeeren auszugleichen: Düngersalze erfordern im Gegenteil das wesentlich häufigere Gießen und erhöhen das Risiko des Vertrocknens erheblich. Wenn dann nur sehr dosiert düngen!
Wichtig bei Dürre sind auch weitere Dinge wie Bodenbearbeitung, Unkrauthacken…
Es sind stehende Begriffe mit denen Wetterfrösche unser Wetter kommentieren. “Schönes Wetter” heißt ungetrübter Sonnenschein, schlechtes Wetter heißt Regen. Daran ist nichts auszusetzten. Es sei denn die Schönwetterperiode hält über viele Wochen oder gar Monate an und findet ausgerechnet im Frühling statt. Begleitet wird das schöne Wetter von trockenem Wind aus Osten und hohen Temperaturen. Derzeit sollten wir eigentlich “Aprilwetter” haben – einen Mix aus Sonne, Regengüssen und Gewittern. Echtes Wachstumswetter für alle Pflanzen, insbesondere den Wald. Wachstumswetter auch für Weizen, Gerste, Kartoffeln und andere Feldfrüchte. Wachstum für das Gras auf der Wiese und das Heu als Wintervorrat für Pflanzenfresser. Was wäre wenn dieses schöne Wetter länger anhielte? Alle denken an Waldbrandgefahr, und nun auch an Feuer im trocken gefallenen Hochmoor. Die langfristigen Folgen können allerdings noch viel schlimmer sein.
Grüngut ist ein Rohstoff
Äste und Grüngut aller Art, das beim Schnitt von Hecken, Zier-und Nutzsträuchern oder Bäumen anfällt, sollten Gartenbesitzer nicht entsorgen. Die Biomasse ist wertvolles Kompostmaterial und viel zu schade für den Abtransport zum Grüngutplatz. In jedem Fall lassen sich so die Arbeit des Aufladens, Wegfahrens und Abladens sparen.
Äste lassen sich allerdings nur dann rasch und vor allem platzsparend kompostieren, wenn sie zerkleinert werden. Unzerkleinert dauert die Verrottung viel länger, je nach Kleinklima, Feuchtigkeit und Untergrund auf dem sie liegen zwei Jahre bis drei Jahre. Ein Beil mit Hackklotz oder eine scharfe Gartenscheere zum Kürzen langer Äste reichen oft schon aus. Zum maschinellen Zerkleinern von holzigem Gartenabfall gibt es mobile Häcksler mit Benzin- oder Elektromotor. Wer nicht nur einige wenige Äste sondern viel sperriges oder hartes Grüngut von Sträuchern und Bäumen, dornige Abschnitte von Brombeeren, Himbeeren und Rosen zerkleinern will, der sollte sich einen speziellen Gartenhäcksler anschaffen. Diese Geräte werden auch mit abgeblühten Sonnenblumen, mit im Gemüsegarten saisonal anfallenden Tomatenpflanzen oder Kohlstrünken fertig. Die Häcksler laufen leise und schlucken alles was ganz oder teilweise verholzt ist, je nach Fabrikat bis zu einem Durchmesser von etwa 45 Millimetern.
Richtig kompostieren
Nach dem Kleinschneiden oder Häckseln nehmen die Äste bereits viel weniger Platz weg und liegen dichter aufeinander. In dieser Form verrottet Grüngut sehr schnell und vollständig zu Erde. Dazu kann das Häckselgut auf dem offenen Boden zu einem Haufen aufgeschichtet werden. Schneller geht die Verrottung nach Zusatz von Kalk, Asche oder Gesteinsmehl. Die kalkhaltigen Pulver werden einfach beim Aufschichten dünn über das Grüngut gestreut. Einen noch schnelleren Abbau der Biomasse und eine besonders fruchtbare Erde erhält man, wenn zusätzlich Hornspäne zum Einsatz kommen. Der verrottende Asthaufen sollte nie austrocken. Zum Schutz vor Sonne und Wind kann er beispielsweise mit Säcken, Folie oder Stroh abgedeckt werden. Ein Platz im Schatten ist besonders vorteilhaft für einen Komposthaufen. Gleichmäßige Temperaturen und hohe Luftfeuchte fördern das Wachstum Holz abbauender Pilze. Natürlich können zerkleinerte Äste, etwa von Haselsträuchern, Obstbäumen oder Rosen auch gemischt mit dem normalen Kompostmaterial, mit Küchenabfällen und Unkraut, zu Erde werden.
Spezialerde und Torfersatz
Aus sortiertem Garten-Schnittabfall kann, je nach Bedarf und ganz gezielt Spezialerde hergestellt werden – wie etwa ökologischer Ersatz für Torf und Rindenhumus. Äste von Koniferen und anderen immergrünen Gehölzen verrotten ohne Zugabe von Kalk oder Asche zwar sehr langsam, es entsteht dabei aber ein kalkfreier, humusreicher Kompost. Dieser eignet sich für Beete mit Kamelien, Rhododendron und Azaleen, sowie Heidelbeeren und Cranberrys, beziehungsweise für alle Pflanzen, die sauren Boden brauchen. Aus Abfällen des eigenen Biogartens ist auch die entstehende Kompost- oder Spezialerde pestizidfrei!
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