Von Pestiziden, Dioxinen und Grenzwerten

Ja, es stimmt, wir sterben nicht an EINEM mit Dioxin oder Pestiziden belasteten Essen. Die immer wiederkehrenden Aussagen der Experten, es bestünde keine akute Gefahr, sind dennoch nichts als Beschwichtigungen. Das Biene- und Insektensterben und auch das daraus folgende Sterben von Kleinsäugern, Amphibien und Vögeln hat längst dramatische Ausmaße erreicht. Darüber hinaus – bei der Produktion unserer Lebensmittel und anderer Agrarrohstoffe in fernen Ländern, sterben Menschen durchaus an akuten Belastungen mit Pestiziden. Meist liegt das an ungeeigneten Methoden bei ihrer Ausbringung aber auch an ständiger zu hoher Belastung und an verseuchtem Grundwasser. In Deutschland ist die Anwendung vieler der gefährlichsten Pestizide seit Jahren verboten. Produzieren und exportieren tun wir sie trotzdem.

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Blattsalat im Winter

Endivien

Saisonale Blattsalate bieten im Winter mehr gesunde Inhaltstoffe als der Kopfsalat aus dem Treibhaus. Freilandsalate sind natürlich besonders reich an Vitamin C, Folsäure und Eisen sowie an gesundheitsfördernden Bitterstoffen und antioxidativen Farbstoffen. Der Feldsalat kann tatsächlich bei Eis-und Schnee im Freiland geerntet werden. Endivien und Zuckerhut sowie Chicorée und Radicchio brauchen es frostfrei, können aber dennoch im Winter frisch produziert werden. 

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Gemüse-Kürbis-Curry

Herbst und Winter – Rezept

Gemüsepfanne  –  Curry aus Wurzelgemüsen und Kürbis

Gemüse-Kürbis-Tofu-Pfanne

Zutaten:
1 Päckchen Tofu, in Würfel geschnitten
1/2 Kürbis (Hokkaido oder Butternut), entkernt, eventuell geschält, in Würfel geschnitten
1-2 Karotten in Würfel geschnitten
1/4 bis 1/2 Sellerieknolle oder/und  1/2 Pastinake in Würfel geschnitten
1 Zwiebel, grob gehackt
1-2 Zehen Knoblauch, zerkleinert
1-2 kleine Chilischoten, klein geschnitten
1 cm Ingwerwurzel, fein geschnitten
1-2 Teelöffel Kurkumapulver oder Currypulver
2 Esslöffel Sojasoße zum Abschmecken
2-3 Esslöffel Pflanzenöl zum anbraten

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Saisonal kochen mit frischem Gemüse

Warum nicht Erdbeeren und Kopfsalat?

Wer im Winter in Griechenland Moussaka essen will, der hat meistens Pech gehabt und wird fragend angeschaut: Tomaten, Auberginen und Zucchini im Winter? Zu dieser Jahreszeit kocht man auch am Mittelmeer Gerichte mit Kohl und Trockenbohnen. Zu gegrilltem Fleisch gibt es jetzt Wintersalate. Es ist nicht die Saison von Gurken und Kopfsalat. Auch der Gesundheit leistet man damit keinen großen Dienst. Vitamine sind kaum im Gemüse enthalten, wenn Treibhauswärme auf Sonnenmangel trifft. Wer jetzt Paprika, Erdbeeren, Trauben oder Spargel kauft, der riskiert zudem besonders hohe Belastungen mit Pestiziden. Auch viele Obstarten und Gemüse mögen die kalte Jahreszeit nicht und müssen gegen Krankheiten gespritzt werden – weit mehr als im Sommer. Wer auf Tomaten und Paprika nicht verzichten will, dem soll bewusst sein, dass ihre Erzeugung sehr viel Erdöl zum Beheizen von Gewächshäusern verschlingt. Wer Spargel und Erdbeeren schon im Januar isst, der lässt diese einheimischen Spezialitäten aus Übersee einfliegen!

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Absurde Nahrungsmittelproduktion

Die Perversion unserer Nahrungsmittel-Produktion wird an vielen Stellen deutlich. Intensive Produktion unter hohem Einsatz an Energie und unglaubliche Mengen an produziertem Abfall. Eine extrem schlechte CO2-Bilanz obwohl es sich bei Nahrungsmitteln um nachwachsende Rohstoffe handelt. Wie kann das sein? Weg geworfen werden krumme Gurken, große Kartoffeln, belastete Eier, kranke Schweine. Wir produzieren für Verbrennungsöfen und Müllhalden – angeblich rationell, damit die Lebensmittel billiger werden? Angeblich könnten wir auf nachhaltige und Ressourcen schonende Weise unsere Ernährung nicht sichern und müssten alle hungern. Deswegen füttern wir Nutztieren das, was eigentlich wir essen könnten? Deswegen bauen wir in riesigen Monokulturen weltweit Getreide, Mais und Soja für die Futtertröge an?

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Bioboom hoffentlich nachhaltig

Als alter Biokunde beobachtet man den momentanen Run auf Bioeier mit gemischten Gefühlen. Leere Regale in der Bio-Abteilung der Supermärkte und auch in Bioläden sind die eine Seite der Medaille. Manch überzeugter Biokonsument mag sich darüber ärgern, dass die gewohnten Bio-Eier nicht mehr verfügbar sind: “Sollen die unbelehrbaren, die ansonsten konventionelle Eier aus Massentierhaltung kaufen, doch jetzt auch die Dioxin-Eier verwenden und nicht uns Wegbereitern der Biobranche unsere Lebensmittel streitig machen”. Das ist natürlich Unsinn, denn niemand sollte gezwungen sein höhere Dosierungen der krebserzeugenden Dioxine zu konsumieren, als es ohnehin nicht zu vermeiden ist.

Die zweite Seite der Medaille ist wirklich Besorgnis erregend: Woher werden die vermehrt nachgefragten Bioeier nun so plötzlich kommen? Ganz so schnell lassen sich neue Biobetriebe nicht etablieren, konventionelle Geflügelhalter nicht überzeugen,  Bio-Legehennen nicht so schnell aufstallen wie sie nun gebraucht würden. Woher soll das Bio-Hühnerfutter in Zukunft kommen? Aus immer größeren Futtermittelbetrieben? Aus immer weniger transparenten Importen? Wozu wird das führen? Zu einer weiteren Verwässerung der ursprünglichen Biokriterien? Zu Bioeiern aus China und Weissrussland, zu Stallgrößen in der selben Größenordnung wie bei der verpöhnten Käfighaltung?

Wie weit weg sind wir auch in Bio von scharrenden Hühnern, regionalen Erzeugern und hofeigenen Futtermitteln oder doch zumindest Futtermitteln vom Nachbarbetrieb. Man kann hoffen, und sich beim Einkaufen entsprechend verhalten, dass der Bioboom einen nachhaltigen Trend auslösen wird. Vieles wäre besser, wenn wir alle beim Bauern einkauften oder regionale Sortimente in unserem Supermarkt auswählten. Eier nur aus der Region, auch wenn sie einige Cent teurer sind als die unbekannten Bio-Eier von irgendwo. Denn auch Bio ist nicht gleich Bio!

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