So geht Nachhaltigkeit beim Textilkauf

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Stoffbahnen, Bild von freestockcenter auf FreepikSeit einigen Jahren wächst in der breiten Bevölkerung das Bewusstsein für die Notwendigkeit, mit der Umwelt im Einklang zu leben. Ein wichtiges Stichwort in diesem Kontext ist „Nachhaltigkeit“. Nachhaltigkeit meint, mögliche Konflikte zwischen dem eigenen Handeln und dem Umweltschutz zu erkennen und sein Handeln entsprechend anzupassen. Die meisten wissen jedoch nicht, dass Nachhaltigkeit auch beim Textilkauf eine Rolle spielt.

 

Diese Textilsiegel stehen für Nachhaltigkeit

Ökologische und faire Kleidung findet man im Handel immer häufiger. Kein Wunder, wünschen sich laut Verbraucherzentrale Baden-Württemberg doch immer mehr Verbraucher sozial-ökologisch hergestellte Kleidung. Beim Shoppen von Shirt, Hosen und Co. gibt es eine Fülle an Siegeln, die für die Einhaltung wichtiger Sozialstandards stehen. Nachhaltigkeitssiegel bei Kleidung sind zum Beispiel

  • GOTS (Global Organic Textile Standard)
  • Fairtrade Cotton
  • Cotton made in Africa
  • Fair Wear Foundation

Aber muss es immer gleich ein neues Kleidungsstück sein? Second Hand kaufen bringt viele Vorteile mit sich, schont Umwelt und Geldbeutel. Um möglichst lange etwas von ihr zu haben, sollte man mit seiner Kleidung schonend umgehen. Reparieren (lassen) statt Wegwerfen lautet die Devise. Kleidung, die man nicht mehr tragen kann oder möchte, lässt sich verschenken oder verkaufen.

Ratgeber für den Kauf nachhaltiger Textilien

Unterschiedliche Materialien bringen verschiedene Eigenschaften mit sich. Polyester gilt zum Beispiel als wetter- und formbeständig und überzeugt durch ein geringes Gewicht; Leinen ist nahezu fusselfrei und äußerst strapazierfähig; Baumwolle ist hautfreundlich und außerdem stark saugfähig, weshalb sie oft verwendet wird wenn man einen hochwertigen Bademantel aus Frottier herstellen möchte. Auch der Einfluss auf die Umwelt ist von Material zu Material verschieden. Lange Zeit über galten lediglich synthetische Stoffe wie Polyester, Polyacryl, Nylon oder Kunstseide als wenig umweltverträglich. Die Fasern dieser Materialien basieren in der Regel auf der endlichen Ressource Erdöl. Um dieses zu fördern, werden Tiere und Menschen vertrieben und auch die Natur nimmt Schaden. Abgesehen davon verursachen Kunstfasern beim Waschen Mikroplastik. Viele greifen deshalb gerne zu natürlichen Materialien wie Wolle. Aber auch deren Verwendung ist nicht zu 100 % ökologisch, stammt Wolle doch meistens aus Australien oder Neuseeland, legt also weite Strecken zurück. Ein weiterer Kritikpunkt: Weil tierischen Ursprungs, geht Wolle mit Methan-Emissionen einher, was sich wiederum auf die Klimabilanz auswirkt.

Eine Alternative ist die pflanzliche Faser Baumwolle. Doch auch diese ist umwelttechnisch nicht ganz unbelastet, braucht Baumwolle zum Wachsen doch viel Wasser und wird oft dort angebaut wo Wasserknappheit herrscht. Heimische Fasern hingegen wie Leinen, Hanf und Nessel sind nicht anfällig für Schädlinge, weshalb beim Anbau keine Pestizide eingesetzt werden müssen. Allerdings muss viel Arbeit und Energie in die Herstellung der Garne gesteckt werden.

Verbrauchern stellt sich also die Frage, ob sie bei Textilien lieber auf Wolle, Pflanzenfasern oder Synthetik setzen sollten. Grundsätzlich entscheidet nicht nur das Material selbst über die Ökobilanz eines Kleidungsstücks. Relevant ist auch

  • woher das Material stammt und wie es gewonnen wurde,
  • wie weit die Materialien transportiert wurden,
  • wie die Faser behandelt wurde;
  • ob die Faser aus Abfallprodukten gewonnen wurde;
  • wie lange man das Kleidungsstück tragen kann,
  • ob das Produkt neu oder gebraucht ist

Beim Thema Ökobilanz schneiden Naturfasern in der Regel besser ab als synthetische Materialien. Außerdem sollte man sich die Vorteile von Bio-Baumwolle ansehen. Heutzutage gibt es viele Textilien aus biologisch angebauter Baumwolle, darunter Shirts, Hosen und Bademäntel.

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