Wie die Frage nach Nachhaltigkeit die Logistikbranche verändert

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ContainerschiffEs ist ein trauriger Rekord: Der CO2-Gehalt ist so hoch wie nie! Um einen weiteren Anstieg des CO2-Gehaltes zu vermeiden und damit die drohende Klimakatastrophe weitestgehend zu verhindern, müssen nunmehr alle einen Beitrag leisten. Die aktuellen Entwicklungen setzen auch die Logistikbranche unter Druck. Ein Umdenken und die Einführung neuer Lösungen sind unumgänglich.

Die Logistikbranche ist im Umbruch

Unternehmen aus der Logistikbranche stehen zunehmend unter Druck, Umweltvorschriften zu beachten und Emissionen zu reduzieren. Gleichzeitig schaffen neue Vorschriften zusätzliche Herausforderungen. Dazu zählt zum Beispiel die IMO-Verordnung, die am 1. Januar 2020 in Kraft trat. Die Verordnung über die Schwefelobergrenzen wurde von der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) mit dem Ziel ins Leben gerufen, die Emissionen von Schiffen auf internationalen Routen zu reduzieren. Die IMO-Verordnung senkt den Schwefelgrenzwert von vormals 3,5 Prozent auf 0,5 Prozent. Dies bedeutete auch eine deutliche Erhöhung der Kraftstoffpreise für Lkw und Schiffe.

Neue Regelungen durch Behörden und Regierungen sorgen ferner dafür, dass Unternehmen aus der Logistikbranche nach nachhaltigen Logistikoptionen suchen. Eine Umstellung ist für die Firmen allerdings mit kostenintensiven Investitionen verbunden. Dies betrifft vor allem die Schifffahrt, die Luftfracht und den schweren Straßengüterverkehr. Ein schnelles Handeln ist aufgrund des wachsenden öffentlichen und wirtschaftlichen Drucks dennoch nötig.

Welche Vorteile bringt eine nachhaltige Logistik mit sich?

Unternehmen, die ihre Logistik in Richtung Nachhaltigkeit umstellen, müssen dafür einen gewissen Aufwand sowie Kosten einplanen. Dass sich eine Umstellung für die Transport- und Logistikbetriebe lohnt, zeigen die zahlreichen Vorteile:

  • Erschließung neuer Märkte: Logistikunternehmen, die nachhaltig wirtschaften, können neue Märkte erschließen und Kunden gewinnen. Denn viele Großkunden setzen im Zuge ihrer Anfragen mittlerweile die Angabe von Emissionsdaten voraus. Darüber hinaus sind viele Verbraucher bereit, für nachhaltigere Dienstleistungen und Transporte mehr Geld zu bezahlen. Deshalb können Logistik- und Transportunternehmen, die einen guten Ruf haben und ihre Waren klimafreundlich transportieren, durchaus höhere Preise veranschlagen und dennoch konkurrenzfähig sein.
  • Engagierte, motivierte Mitarbeiter: Viele Menschen können sich mit ihrem Job besser identifizieren, wenn sie in nachhaltig agierenden Unternehmen arbeiten. Sie sind motivierter und arbeiten effizienter. Zudem fällt nachhaltigen Firmen die Gewinnung neuer, qualifizierter Mitarbeiter leichter, da viele Bewerber das Engagement und die Nachhaltigkeit von Unternehmen bei der Bewertung einer Stellenausschreibung berücksichtigen. Insgesamt steigt das Interesse an Aus- und Weiterbildungen in der Logistikbranche.
  • Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten: Unternehmen, die nachhaltig agieren, erhalten Zugang zu Förderungen, die an Nachhaltigkeitskriterien geknüpft sind. Damit können sie Fremdkapitalkosten reduzieren. Immer mehr Geldinstitute achten auf Nachhaltigkeitsstandards bei der Kreditvergabe.
  • Bessere Geschäftsergebnisse und Zukunftsfähigkeit: Durch Investitionen in nachhaltige Firmenabläufe lassen sich die Kosten hinsichtlich der Betriebsprozesse und Ressourcen wie Treibstoffe und Energieversorgung senken. Letztendlich verbessern Unternehmen, die auf Nachhaltigkeit umrüsten, ihre Widerstandsfähigkeit, da sie zukunftsfähig werden. Gleichzeitig stärken sie damit die Erwartungen der Investoren an die Rentabilität und das Wachstum der Firma.

Die Umstellung auf mehr Nachhaltigkeit bringt Unternehmen aus der Transport- und Logistikbranche also zahlreiche Vorteile. Doch welche Logistik-Lösungen bieten sich an und wie lässt sich für die Unternehmen aus diesen Ansätzen ein wirtschaftlicher Wert schaffen?

Wie kann nachhaltige Logistik funktionieren?

Hinsichtlich einer nachhaltigen Logistik spielen zwei Dinge eine besonders große Rolle: Kraftstoffe und Fahrzeuge. Größtenteils sind Unternehmen aus der Logistikbranche für ihre Transporte noch immer auf fossile Brennstoffe angewiesen. Und hier zählen die Kraftstoffe Diesel und Benzin zu den günstigsten Optionen.

Um die ökologischen Ziele zu erreichen, ersetzen viele Unternehmen inzwischen Lastkraftwagen durch umweltfreundliche Gefährte. Verfügbare umweltfreundliche Alternativen sind derzeit Hybrid- und Elektrofahrzeuge. Ferner leisten Solar- und Wasserrecyclingsysteme, Abfallvermeidung und sauber erzeugter Strom einen wichtigen Beitrag hin zu mehr Nachhaltigkeit in der Transport- und Logistikbranche.

Bessere Planung und Ausführung

Waren-Container legen häufig auch zwischen diversen Transportmitteln Wege zurück und werden zum Beispiel zwischen Bahn, Lkw und Schiff transportiert. Damit stellt sich für Logistikunternehmen immer wieder Frage der Hoflogistik. Diese muss reibungslos funktionieren und sich möglichst wenig auf die Umwelt auswirken. Alle Schritte sind effizient zu planen, um Lücken und Pausen in den logistischen Abläufen zu vermeiden. Damit sinken auch CO2-Emissionen sowie Arbeits-, Abfall- und Transportkosten.

Senkung des CO2-Abdrucks dank Datennutzung

Überflüssige Wege und Fahrten lassen sich vermeiden, indem bestimmte Daten transparent gemacht werden. Kunden, die ihre Sendung beispielsweise live verfolgen können, haben die Möglichkeit, die Lieferzeit kurzfristig zu ändern. Dies hilft dem Lkw-Fahrer bei der Planung der Fahrroute und verringert den CO2-Abdruck. Auch für die Kunden ist dieser Service mit mehr Flexibilität verbunden, was sie zu schätzen wissen.

Werden Daten und Datenerhebungen bei Lieferketten in den Vordergrund gestellt, können Logistikunternehmen effizienter arbeiten. Die Zusammenarbeit bei der Frachtabwicklung und der Warenverfolgung lässt sich durch ein effizientes Logistik-System deutlich verbessern. Ferner erhalten Geschäftspartner die Möglichkeit, die logistischen Prozesse besser zu organisieren, da sie die einzelnen Schritte in Echtzeit verfolgen können. Nicht zuletzt können Logistikfirmen auf diese Weise ihre Fahrzeuge optimal auslasten und Leerkilometer vermeiden. Dies kommt sowohl der Umwelt als auch dem Unternehmensgewinn zugute.

Verbesserungsmaßnahmen mithilfe des Internet of Things (IoT)

Wie so oft im Leben machen Kleinigkeiten den Unterschied. Fahrer sparen bei einer Geschwindigkeit von rund 80 Stundenkilometern auf der Autobahn zum Beispiel bis zu zehn Prozent Kraftstoff ein. Darüber hinaus sinkt das Risiko von Sach- und Personenschäden durch Unfälle. Auch das richtige Bremsverhalten und der optimale Reifendruck führen zu einem niedrigeren Kraftstoffverbrauch.

Der Reifendruck lässt sich beispielsweise mit Hilfe von zuvor angebrachten Sensoren über ein kleines Display im Fahrerraum überwachen. Das IoT (Internet der Dinge) bietet allgemein vielfältige Controlling-Möglichkeiten und somit die Einführung von effizienten Maßnahmen hinsichtlich der Nachhaltigkeit bei Logistik und Transport.

Fazit: Zahlreiche Möglichkeiten für die nachhaltige Gestaltung des Alltagsbetriebes in der Logistikbranche

Wie eingangs erwähnt, befindet sich die Logistikbranche – wie viele andere Branchen – seit längerem im Umbruch. Schon heute haben Transport- und Logistikunternehmen zahlreiche Möglichkeiten, nachhaltiger zu wirtschaften. Dazu zählen der Einsatz grüner Kraftstoffe und Energiequellen ebenso wie die Verwendung umweltfreundlicher Materialien, Abfallvermeidung und die Investition in umweltfreundliche Technologien.

Die Einführung neuer, effizienter Logistik-Lösungen ist eine wichtige Maßnahme hin zu mehr Nachhaltigkeit im Logistikbereich. Auch aus wirtschaftlicher und finanzieller Sicht lohnt sich der Einsatz nachhaltiger Lösungen für Unternehmen aus der Transport- und Logistikbranche.

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