EHEC gehört zu den Kolibakterien, die über Fäkalien und oral übertragen werden. Kolibakterien sind bekannte Auslöser von Durchfallerkrankungen unter anderem in Ländern mit schlechter Wasserversorgung und überall dort, wo unerhitzte Lebensmittel mit mangelnder Hygiene zubereitet werden. Eigentlich gehört Deutschland nicht in diese Kategorie.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen den EHEC-Fällen und der anhaltenden Trockenheit? Ist die Grundwasserqualität durch Masentierhaltung und Gülledüngung im Maisanbau gefährdet?
Niederschläge und Wasserqualität
Wir haben eine sehr gute Wasserversorgung und hohe Wasserqualität. Auch wenn es viele beklagen – Deutschland profitiert von Überschüssen an Niederschlägen. Anders als in Trockengebieten bildet sich bei uns normalerweise überall genügend Grundwasser. Vor schlechter Wasserqualität schützen uns außerdem Kläranlagen und Wasserwerke und das Wasser aus der Leitung ist stets so keimfrei, dass es getrunken werden kann. Selbstverständlich kann damit auch Salat unbedenklich gewaschen werden. Gemüse und Salate kommen zudem vorgewaschen in den Handel. Der Verbraucher muss sich nicht mit Erde an Möhren oder Staub auf dem Salat befassen. Das Geheimnis liegt in den Gemüsewaschanlagen direkt in den Erzeugerbetrieben. Auch hier muss das Waschwasser Trinkwasserqualität haben. Viele Erzeugerbetriebe haben ihre eigene Wasserversorgung aus eigenen Brunnen mit eigenen Pumpen und Filtern. Sie speisen sich aus Quellen und aus Grundwasser. Die derzeitige Situation extremer Dürre erfordert zum Gemüseanbau sehr viel Wasser. Die fehlende Grundwasserneubildung seit Monaten und somit absinkende und sehr niedrige Wasserstände wie nie zuvor in dieser Jahreszeit lassen vielerorts die Quellen und Brunnen beinahe versiegen. Die Qualität des verbleibenden Wassers wird davon nicht besser, das weiß man aus Erfahrung. Es steigt die Gefahr einer Kontamination im Grundwasser mit Keimen.
Was übrig bleibt bei der Massentierhaltung sind Fäkalien
Wieso aber EHEC aus der Rinderhaltung? Landwirtschaftliche und gartenbauliche Betriebe fühlen sich nun zu Unrecht verdächtigt Gülle auf Gemüse ausgebracht zu haben, was ohnehin nicht zulässig wäre. Die Gefahren sind selbstverständlich bekannt. Doch kann uns das beruhigen? Ist es nicht vielmehr so, das angesichts von Massentierhaltung mit vielen hundert oder sogar tausend Kühen pro Betrieb und einseitigen Betriebsstrukturen zu viel Gülle für zu wenig Fläche anfällt? Vor der Pflanzung darf Gülle nämlich durchaus ausgebracht werden! Und EHEC ist ein Keim, der sehr lange in der Umwelt überleben kann! Länger als die Zeitspanne zwischen Entstehung der Gülle und Ernte von Salat. Doch das Malheur muss nicht unbedingt direkt passiert sein. Gülle wird überall auf Mais ausgebracht. Mais verträgt mehr davon als jede andere Kulturpflanze. Nicht zuletzt deswegen ist der Maisanbau in der Landwirtschaft so beliebt! Er schluckt die Fäkalien, die aus einer nur durch Futtermittelimporte ermöglichten Überproduktion an Fleisch entstehen. Und Mais ist heute einfach überall – mit allen bedenklichen Folgen zum Beispiel für das Grundwasser. Wir ersticken quasi in Fäkalien, die durch massive Futtermittelimporte entstehen.
Traditionelle landwirtschaftliche Betriebsstrukturen sind hygienisch einwandfrei
Zurück zu den bäuerlichen Mischbetrieben, wäre die umweltschonende, Ressourcen schützende und hygienisch bewährte Produktionsweise. Frischen Mist und Gülle niemals direkt auf die Felder ausbringten! Bei zwei Kühen pro Hektar oder Betrieben mit nur 30 bis 100 Kühen und entsprechender Fläche kann deren Mist ganz leicht zunächst kompostiert und dann hygienisch einwandfrei auch auf Weizen, Kartoffeln oder Gemüse ausgebracht werden. Eine moderne und aus Sicht der Hygiene und der Umwelt sehr empfehlenswerte Form der Gülle-Aufbereitung sind Biogasanlagen. Doch auch wenn die Kühe Grünland beweiden, wird ihr Mist ganz von alleine zu ungefährlichem Humus. Die Gefahr wäre in allen drei Fällen gebannt.
Ihr solltet mal mein Buch “Vernunft: einglobales Märchen” lesen. Vieleicht kommt Ihr dann auf die ware Ursache alle dieser Probleme, die sich in der Zukunft noch sehr verstärken werden.
Gut, dass hier dieser Zusammenhang dargestellt wird. Ich möchte noch einen Gedanken zur Verstärkung dieser Argumente beitragen. Zur Erforschung von Seuchen wurde immer schon Kartografie eingesetzt. Wenn man heute die bisherige Ausbreitung von EHEC, also eine Karte mit den Krankheitsfällen, mit Karten überblendet, die Intensität von Massentierhaltung mit standardmäßigen Antibiotikaeinsatz, Gülledüngung, Maisanbau und Trockenheit (Wetterkarte) darstellen, so hat man eine ganz frappierende Korrelation, die eigentlich nur Ministerien und Forschungseinrichtungen übersehen können, die unter dem Druck der Fleischmafia schon über Jahrzehnte erblindet sind.
Der Staub, der bei der diesjährigen langen Trockenheit, dem gleichzeitigen Bestellen der Felder und dem Sturm freigesetzt wurde, hat die antibiotikaresistenten Keime über genau die Regionen verteilt, die betroffen sind. Gleichzeitig haben mehr Menschen als sonst bei dem schönen Wetter draußen gegrillt und ihr Essen verzeht und dabei, ob auf rohem oder gekochen Essen, übermäßig viele Keime aufgenommen.
Hervorragender Artikel!
Biogasanlagen werden in Deutschland meistens mit 30° bis 35° betreiben, sind also Brutkammern, in denen auch Krankheitskeime gut gedeihen können. Ob das auch für EHEC zutrifft, weiß ich nicht, möchte das aber nicht ausschließen. Jedenfalls verursachen Biogasanlagen große Probleme mit chronischem Botulismus, der Rindern und Menschen in einigen Regionen schwer zu schaffen macht.
Der Misthaufen, der dank seiner Zusammensetzung aus Stroh und Kot unter Hitzeentwicklung verrottet ist, neben der Weidehaltung mit Herdengrößen, die das natürliche Sozialgefüge berücksichtigen, die Lösung vieler aktueller Infektionsprobleme.
Übrigens ist EHEC ein Keim aus intensiver Tierhaltung, bei der Getreidefütterung der Wiederkäuer im Vordergrund steht und häufige Antibiotikagaben nötig sind, die zu Resistenzen führen können