Es herrscht mal wieder dicke Luft im Büro oder daheim? Daran muss nicht zwingend ein Streit schuld sein. In vielen Büroräumen und Wohnungen herrscht ständig sprichwörtlich schlechte Luft. Ausgelöst durch eine mangelnde Luftzirkulation oder zu viel Staub und Bakterien in der Atemluft kann das Raumklima krankmachen. Freigesetzte Gift- und Geruchsstoffe aus neuen Möbeln, Teppichen oder Elektrogeräten sorgen ebenfalls für dicke Luft und sind ernstzunehmende Krankheitsgefahren.
Oftmals wissen betroffene Personen sich nur mit technischen Hilfsmitteln zu helfen. Eine unterschätzte Wunderwaffe für bessere Raumluft in den eigenen vier Wänden sind Zimmerpflanzen.
Gefährliche Giftstoffe in der Atemluft
Wer in bestimmten Innenräumen wiederholt über Kopfschmerzen, brennenden Augen oder Husten klagt, ist wohl möglich einer erhöhten Konzentration von Schadstoffen in der Luft ausgesetzt. Die Liste möglicher Giftstoffe in der Luft ist lang, dazu zählen eine ganze Reihe von sogenannten flüchtige organische Verbindungen (VOC).
Im Alltag sind es vor allem Benzol, Ethylen und Formaldehyd, die für die anfangs genannten Symptome verantwortlich sind. Der Einsatz der Stoffe ist weit verbreitet. So findet sich Formaldehyd in Teppichen, Klebemitteln und Kunststoffprodukten. In erhöhter Konzentration ist diese VOC krebserregend. In geringer Konzentration kann Formaldehyd in der Raumluft Kopfschmerzen, Müdigkeit und Antriebslosigkeit auslösen.
Schlechte Raumluft macht krank
Die Gesundheitsgefahren, die von schlechter Raumluft ausgehen, beschäftigen inzwischen ganze Wissenschaftszweige. Es gibt sogar einen eigenen Fachbegriff für Symptome, die durch ein ungesundes Raumklima ausgelöst werden – das “Sick-Building-Syndrom”.
Die im deutschsprachigen Raum als “Gebäude-Krankheit” bezeichneten Beschwerden werden bei längeren Aufenthalten in Räumen mit schlechter Atemluft ausgelöst. Umfangreiche Studien zu diesem Thema haben herausgefunden, dass Zimmerpflanzen das Raumklima maßgeblich beeinflussen können.
Die unbekannte Wunderwaffe Zimmerpflanze
Es ist hinlänglich bekannt, das aus Pflanzen heilende Öle gewonnen werden. Auch die luftreinigende Wirkung von Zimmerpflanzen dürfte nicht überraschen. Schon die NASA hat in den 1980er Jahren Experimente mit Pflanzen durchgeführt und deren positive Wirkung auf das Raumklima propagiert. Sie stellen eine natürliche und ressourcenschonende Alternative zu technischen Geräten zur Luftreinigung dar.
Zimmerpflanzen sind nicht nur in der Lage, Kohlendioxid in der Luft in Sauerstoff zu verwandeln. Bestimmte Grünpflanzen können darüber hinaus auch Giftstoffe in geringer Konzentration filtern. So können Efeu oder der Drachenbaum VOCs wie Formaldehyd oder Xylol aus der Atemluft filtern. Das kann bereits ausreichen um Beschwerden zu minieren. Darüber hinaus verbessern Zimmerpflanzen das Ambiente eines Raumes und sorgen für einen größeren Wohlfühleffekt in Wohn- und Arbeitsräumen.
Folgende Pflanzen eignen sich sehr gut für die Verbesserung der Luftqualität:
• Aloe Vera
• Gemeiner Efeu
• Drachenbaum
• Gerbera
• Efeutute
• Grünlilie
• Jasmin
Die natürlichen Grenzen der Zimmerpflanzen
Für Wohn- und kleine Arbeitsräume sind Grünpflanzen eine gute Möglichkeit zur Verbesserung des Raumklimas. Der Wirkungsgrad der natürlichen Luftreiniger ist jedoch begrenzt. In größeren Räumen wäre gar nicht genug Platz für so viele Zimmerpflanzen um die Luft ausreichend zu reinigen. Hier stellen Zimmerpflanzen keine geeignete oder alleinige Alternative zu technischen Hilfsmitteln dar.
Professionelle Luftreiniger filtern nicht nur Giftstoffe aus der Luft. Sie reinigen die Raumluft auch von Staub, Bakterien und anderen Krankheitserregern. Eine regelmäßige Wartung und der Austausch der Filter sind obligatorisch. Darüber hinaus ist das regelmäßige – mindestens zwei Mal pro Tag – Durchlüften von Wohn- und Arbeitsräumen empfehlenswert.