Grüngut ist ein Rohstoff
Äste und Grüngut aller Art, das beim Schnitt von Hecken, Zier-und Nutzsträuchern oder Bäumen anfällt, sollten Gartenbesitzer nicht entsorgen. Die Biomasse ist wertvolles Kompostmaterial und viel zu schade für den Abtransport zum Grüngutplatz. In jedem Fall lassen sich so die Arbeit des Aufladens, Wegfahrens und Abladens sparen.
Äste lassen sich allerdings nur dann rasch und vor allem platzsparend kompostieren, wenn sie zerkleinert werden. Unzerkleinert dauert die Verrottung viel länger, je nach Kleinklima, Feuchtigkeit und Untergrund auf dem sie liegen zwei Jahre bis drei Jahre. Ein Beil mit Hackklotz oder eine scharfe Gartenscheere zum Kürzen langer Äste reichen oft schon aus. Zum maschinellen Zerkleinern von holzigem Gartenabfall gibt es mobile Häcksler mit Benzin- oder Elektromotor. Wer nicht nur einige wenige Äste sondern viel sperriges oder hartes Grüngut von Sträuchern und Bäumen, dornige Abschnitte von Brombeeren, Himbeeren und Rosen zerkleinern will, der sollte sich einen speziellen Gartenhäcksler anschaffen. Diese Geräte werden auch mit abgeblühten Sonnenblumen, mit im Gemüsegarten saisonal anfallenden Tomatenpflanzen oder Kohlstrünken fertig. Die Häcksler laufen leise und schlucken alles was ganz oder teilweise verholzt ist, je nach Fabrikat bis zu einem Durchmesser von etwa 45 Millimetern.
Richtig kompostieren
Nach dem Kleinschneiden oder Häckseln nehmen die Äste bereits viel weniger Platz weg und liegen dichter aufeinander. In dieser Form verrottet Grüngut sehr schnell und vollständig zu Erde. Dazu kann das Häckselgut auf dem offenen Boden zu einem Haufen aufgeschichtet werden. Schneller geht die Verrottung nach Zusatz von Kalk, Asche oder Gesteinsmehl. Die kalkhaltigen Pulver werden einfach beim Aufschichten dünn über das Grüngut gestreut. Einen noch schnelleren Abbau der Biomasse und eine besonders fruchtbare Erde erhält man, wenn zusätzlich Hornspäne zum Einsatz kommen. Der verrottende Asthaufen sollte nie austrocken. Zum Schutz vor Sonne und Wind kann er beispielsweise mit Säcken, Folie oder Stroh abgedeckt werden. Ein Platz im Schatten ist besonders vorteilhaft für einen Komposthaufen. Gleichmäßige Temperaturen und hohe Luftfeuchte fördern das Wachstum Holz abbauender Pilze. Natürlich können zerkleinerte Äste, etwa von Haselsträuchern, Obstbäumen oder Rosen auch gemischt mit dem normalen Kompostmaterial, mit Küchenabfällen und Unkraut, zu Erde werden.
Spezialerde und Torfersatz
Aus sortiertem Garten-Schnittabfall kann, je nach Bedarf und ganz gezielt Spezialerde hergestellt werden – wie etwa ökologischer Ersatz für Torf und Rindenhumus. Äste von Koniferen und anderen immergrünen Gehölzen verrotten ohne Zugabe von Kalk oder Asche zwar sehr langsam, es entsteht dabei aber ein kalkfreier, humusreicher Kompost. Dieser eignet sich für Beete mit Kamelien, Rhododendron und Azaleen, sowie Heidelbeeren und Cranberrys, beziehungsweise für alle Pflanzen, die sauren Boden brauchen. Aus Abfällen des eigenen Biogartens ist auch die entstehende Kompost- oder Spezialerde pestizidfrei!
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Hi, interessante Seite mit nützlichen Infos und Schön gemacht. Macht weiter so.
Interessanter Artikel, was halten sie davon Häckselgut als Wegbelag zu verwenden ist das sinnvoll oder sollte ich hierfür ein anderes Material verwenden?
Viele Grüße Michael
Hi Michi,
Häckselgut als Wegbelag zu verwenden ist schon sinnvoll, vor allem schon aus optischen Gründen. 😀
Wenn du das Häckselgut als Webbelag verwenden willst solltest du dir einen Messerhäcksler zu legen, denn durch diese Modelle verroten die Gartenabfälle langsamer.
Was hast du den vor als Material zu verwenden??
Du kannst sonst Sachen wie Rotbuche, Kirschlorbeer oder anderes Zeug verwenden.
Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen Michi 😀
Mfg
Max Fischer
@Harald: na, dann wäre es doch jetzt DIE Gelegenheit, mal mit dem Häckseln anzufangen 😉 Gerade bei meinem relativ kleinen Garten mit viel Bäumen ist der platzvorteil, den gehäckseltes Grüngut im Vergleich zu den rumliegenden Ästehaufen bringt, allein schon Grund genug, nach dem Ausschneiden den Häcksler anzuschmeißen!
grüße aus München, Maximilan
sehr geehrte Frau Goldschneider,
dass es überhaupt nötig ist, über die Verwertung von organischer Masse (keine Abfälle!) aus dem eigenen Garten zu schreiben, ist nun wirklich ein Wunder (im Sinne von:”wundert mich”).
Warum sind Sie der Meinung, dass es zu lange dauert, ungehäckseltes Material zu kompostieren?
Es ist doch ohne Belang,ob es ein oder gar zwei Jahre dauert, bis aus dem Rohmaterial Kompost geworden ist.
Ich gärtnere seit 50 Jahren und habe noch nie(!!!) gehäckselt!
Bis zu dem von Ihnen angebenen Durchmesser, den solch ein Energiefresser noch schafft, kompostiere ich alles.
Sollte etwas mehr Astmaterial anfallen, dann kommt das auf eien Reisighaufen.
Der liegt schon seit Jahren an gleicher stelle und liefert an seinem “Fuße” wohl die wertvollste Erde, die ich kenne. Damit geht alles, vom Aussäen, Einpflanzen, Düngen von Kübelpflanzen bis hin zu Azaleeen und Kamelien umtopfen.
Und solche Ansammlungen von grobem und trockenem Material sind ideale Biotope, die meines Wissens durch nichts zu ersetzen sind.
Biologisch Gärtnern ist an die natürlichen Vorgänge gebunden.
Nicht, dass ich am altmodischen hänge, aber es sollte sich keiner, der biologisch orientiert im Garten wirtschaftet, über die Vorgänge in der Natur hinwegsetzen. Denn nur so kann sich Erfolg einstellen.
Ich danke aber trotzdem für Ihre Initiative, solche Themen anzugehen.
Mit freundlichen Grüßen, H. Schmidt