Kaffeebaum und Cash
Kaffee ist ein traditionsreiches Handelsgut und hat eine bewegte Geschichte. Zunächst lernten ihn die Hirten im Äthiopischen Hochland kennen und schätzen. Dort hat der Kaffeebaum seinen Ursprung. Einen Kaffeeausschank, wie wir ihn uns vorstellen, gab es aber bald auch im Osmanischen Reich. Wie andere tropische Pflanzenarten auch, die hoch geschätzte Produkte liefern, wurde der Kaffeebaum, in der Kolonialzeit zum weltweiten Cash Crop. Kaffeeplantagen wurden bereits ab dem 17. Jahrhundert angelegt. Die Früchte des Kaffeebaums, die Kaffeekirschen (Bild links) beziehungsweise die daraus gewonnen Kaffeebohnen machten fortan Händler und Kaffeeimporteure reich und auch viele bekannte Kaffeeröstereien.
Kaffeebohnen im Land der Kaffeetrinker
Damals wie heute wird der Rohkaffee in Säcken à 60 kg gehandelt. Die unvorstellbare Menge von 150 Millionen Sack Kaffee wurden im Jahr 2015 nachgefragt, das sind neun Millionen Tonnen. Diese weltweit konsumierten Mengen steigen weiter an. Die größten Produzenten von Rohkaffee sind Brasilien mit ungefähr 45 Millionen Sack, direkt gefolgt vom neuen Kaffee-Giganten Vietnam (Bild rechts, Kaffeeplantagen in Vietnam) mit allein 27 Millionen Sack Kaffeebohnen pro Jahr! Wir Deutschen konsumieren über 7 kg Kaffee pro Kopf und Jahr, ungefähr 2 kg mehr als Italiener und Franzosen, 1 kg mehr als Brasilianer und fast 5 mal so viel wie Vietnamesen. Wir trinken viel Kaffee, mehr als Mineralwasser und mehr als Bier! Und wir in Deutschland importieren eine der weltweit verfügbaren neun Million Tonnen Kaffeebohnen pro Jahr! Etwas davon exportieren wir auch wieder in Form von koffeinhaltigen und entkoffeinierten Röst-Kaffees, von Kaffeeextrakten und Zubereitungen.
Kaffeemühle, Kaffeemaschine und Kaffeetasse
Kaffee war schon zu Beginn ein Kultgetränk, in Wiener Kaffeehäusern von Einst und in den zahlreichen Cafés und Coffeeshops von Heute. Ob aufgebrüht oder gefiltert, aus der Kaffeemaschine oder dem Vollautomat, meist hat der Besitzer eine spezielle Vorliebe für genau diese Zubereitungsweise seiner Tasse Kaffee. Dabei beginnen die Unterschiede beim Mahlgrad. Espressomaschinen, egal ob Siebträgermaschine (Bild rechts) oder Espresso-Kocher für die Herdplatte, diese original italienischen und sehr langlebigen Kaffeemaschinen liefern die besten Espressi, Cappuccinos und Lattes mit feingemahlenem Kaffeepulver. Das gilt auch für die vornehmeren und auch für größere Zahlen von Kaffeetassen geeigneten Kaffee-Vollautomaten. Vollautomatisch sorgen sie selbst für die richtige Menge an Pulver und Wasser und für den richtigen Mahlgrad. Sie sind auch für die Kaffeeküchen kleiner und mittelständischer Unternehmen geeignet und werden von Service-Firmen betreut. Von Hand gefilterter Kaffee oder solcher aus der Kaffee-Filtermaschine wird mit nicht zu fein gemahlenem Kaffee gemacht, damit das heiße Wasser ohne Druck noch durch das Kaffeepulver läuft. Kaffeebereiter mit dem French Press System, also einem permanenten Filter, müssen mit relativ grob gemahlenem Kaffee befüllt werden, sonst würde das Kaffeepulver in den Kaffee und in die Tasse mit übergehen. Womit wir bei der letzten Zubereitungsweise wären, eigentlich der ursprünglichen und ersten, dem türkischen Mokka. Dieser wird ohne Filter und ohne Strom, vor allem aber ohne Abfall und ohne Kapsel, nur aus Kaffeepulver und Wasser, versetzt mit Zucker, kurz über einer Flamme aufgekocht und – noch schäumend – direkt in die kleine Mokkatasse gegossen. Kein Alu-Müll, keine Kapsel-Abos und nur wenig Aufwand!