Detox ist ein Begriff, der immer häufiger in Gesprächen rund um Gesundheit und Wohlbefinden auftaucht. Ob nach den Feiertagen oder als Teil eines ganzheitlichen Lebensstils, die Idee, den Körper von innen zu reinigen und ihm eine “Pause” zu gönnen, gewinnt zunehmend an Popularität. Dabei kommen oft biologische Produkte ins Spiel, die nicht nur die Gesundheit fördern, sondern auch die Umwelt schonen. Aber wie funktioniert Detox eigentlich?
Was Chlorella ausmacht
Chlorella ist eine Grünalge und damit das was die meisten Menschen unter einer Alge verstehen, ein grüner, sehr kleiner, extrem schnell wachsender Bewohner von Wasserkörpern. Chlorella ist aber keine Wasserpflanze. Biologisch betrachtet stehen die Grünalgen im Vergleich mit anderen Algen – oder auch Tangen – den Pflanzen aber besonders nah. Grünalgen nutzen für ihre Photosynthese, also die Energieerzeugung aus Sonnenlicht, das aus Pflanzen bekannte Chlorophyll. Deswegen erscheint Chlorella genauso grün wie Pflanzen (anders als Rotalgen, Braunalgen oder Blaualgen). Allerdings ist Chlorella ein Einzeller – klitzeklein, sehr einfach gebaut und asexuell. Man nennt diese Gruppe von Organismen auch Mikroalgen. Weil Chlorella weder Stamm noch Stängel, keine Rinde, keine Schale, keine Blüten und Früchte oder Geschlechtsorgane und auch keine Wurzeln oder Fasern besitzt, besteht die Grünalge im Wesentlichen aus purem Chlorophyll. Der besonders hohe Nähr- und Gesundheitswert von Grünkohl oder Spinat beruht auf dem hohen Anteil an Chlorophyll in diesen grünen Blattgemüsen, doch Chlorella übertrifft diese Gehalte bei Weitem.
Der Frühling ist da. Endlich sprießen frische grüne Wildkräuter wie Brennnesseln und Löwenzahn. Doch nicht nur Wildkräuter kann man jetzt finden und verwenden, auch Blattgemüse wie Asia Salate und Spinat bereichern von nun an den Speiseplan. Grüne Frühlingskräuter und Wildgemüse sind ein Jungbrunnen und werden traditionell für die sprichwörtliche Frühjahrskur und zur sogenannten Entschlackung verwendet. Am besten ganz frisch und als Rohkost in Form von Saft, Salat oder Smoothies.
Farbstoffe in Lebensmitteln verunsichern Verbraucher. Tatsächlich enthält die Liste der zugelassenen Lebensmittelfarbstoffe mit den berühmt-berüchtigten E-Nummern Bedenkliches und Unbedenkliches bunt gemischt. Gefährlich sind die sogenanten Azofarbstoffe für Knallbuntes von hellgelb bis dunkelrot. Sie sind vollkommen verzichtbar.
Farbstoff ist nicht gleich Farbstoff, soviel ist den meisten Menschen klar. Das Gelb einer Zitrone kann wohl kaum das selbe sein wie das eines Pfifferlings oder eines Maiskorns, obwohl es am Farbton allein nur schlecht zu unterscheiden ist. Tiere, Pflanzen und Pilze haben intensive Farben hervorgebracht. Die rosa bis orange Färbung von Lachsen, Flamingos, Krebsen und Feuerkorallen stammt übrigens doch ursprünglich aus einer gemeinsamen Quelle. sie alle verzehren Algen, direkt oder indirekt in ihrer Nahrungskette. Algen haben eine sehr hohe Konzentration an Karotinen, viel höher als Karotten. Wozu braucht man da noch künstliche Farbstoffe?
Pflanzliche Farbstoffe kommen aus unterschiedlichen Stoffklassen und besitzen unterschiedliche Funktionen für die Pflanze und für die Umwelt. Erstaunlich ist, dass Farbe, Geruch und Geschmack häufig zusammen hängen. Das ist nicht nur subjektiv beim Essen so, weil das Auge bekanntlich mit isst. Ganz objektiv, also auf biochemischer Ebene, sind viele pflanzliche Farbstoffe gleichzeitig aromatisch. Sie dienen nicht nur der Farbgebung an sich. Zwar ist eine Blüte vor allem deswegen farbig, damit sie von Bestäubern wie Bienen und Hummeln gesehen wird, der Duft ist aber ebenso wirkungsvoll und für feine Nasen aus größerer Entfernung und bei Dunkelheit viel besser auszumachen als die Farbe. Betrachtet man Obst und Beeren, so ist sofort einleuchtend, dass sie bunt, duftend und aromatisch sind, damit sie von Tieren gefunden, gefressen und auf diese Weise verbreitet werden.
Pflanzliche Farben sind multifunktional. Manche dienen in der Pflanze dem Sonnenschutz, insbesondere in den häufig rot gefärbten Blattknospen und Fruchtschalen. Die bedeutendsten pflanzliche Farbstoffe haben ohnehin ganz direkt mit dem Sonnenlicht zu tun. In der Pflanze sorgen sie für die Photosynthese wie das grüne Chlorophyll. In unterschiedlichen Arten gibt es neben dem grünen Chlorophyll aber auch gelbe, orange, rote und blaue mit dem Chlorophyll verwandte Stoffe. Mit grünem Chlorophyll beispielsweise aus Spinat, Basilikum oder Algen können auf natürliche Weise entsprechende Lebensmittel und Gerichte intensiv grün gefärbt werden. Übrigens auch mit Grüntee. Und wen stört schon Spinat in Maultaschen, Algen in Asiasnacks, Basilikum in Pasta oder Grüntee in ausgefallenen Desserts? Im Gegenteil werden die Lebensmittel dadurch nicht nur ansprechender im Aussehen, sondern auch schmackhafter und gesünder. Richtig erstaunlich ist nämlich, dass pflanzliche Farbstoffe meist extrem gesund sind. Sie haben pharmazeutische Wirkungen und das bereits in geringer Dosierung. Pflanzliche Nahrung ist vor allem wegen der Farbstoffe so wichtig und unersetzlich für die Gesundheit, egal ob Orangen, Rotwein, Brokkoli oder Schwarze Johannisbeeren.
Doch fängt man in der Lebensmittelindustrie einmal an mit der Panscherei und ersetzt natürliche Produkte durch Aromen, dann geht die Sache weiter mit dem Duft und der Farbe, denn die fehlen dann ebenfalls. Allerdings sind manche Lebensmittel-Farbstoffe, auch solche mit E-Nummern, ganz harmlos. Chlorophyll hat die Nummer E 140. Einer der gesündesten und wirkungsvollsten Naturstoffe ist das prächtig gelb färbende Curcumin. Curcumin ist der intensive Farb- und Wirkstoff aus Kurkuma, dem wichtigsten Gewürz des Currypulvers. So kann es ein Mehrwert für die Gesundheit sein, wenn man Kurkuma nicht nur für Currys, sondern auch sonst zum Gelbfärben von Gerichten verwendet. Es hat die Nummer E 100. Tomaten enthalten den krebshemmenden Farbstoff Lycopin – E 160d. Es gibt in jederzeit aus der Tomatenmark-Tube. Auch Rote Bete färbt wunderbar rot und heißt E162. Das Wurzelgemüse macht den Heringssalat bunt. Auch die Farbe der Roten Bete ist gesund und vorbeugend wirksam gegen viele Zivilisationskrankheiten. Klar ist dennoch, dass niemand Rote Bete oder Tomaten in den selbstgemachten Erdbeerjoghurt mischen würde, um diesen zu verschönern.
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