Die Sicherheit hat Vorrang?
Es ist wahrlich kein Thema für Biothemen. Kernspaltung, radioaktive Strahlung, Atomkraft und Nuklearkatastrophe haben nichts mit Biologie zu tun. Vielleicht sind mir AKWs und Atomenergie auch deswegen schon immer so suspekt. Suspekt ist eigentlich gar kein Ausdruck für die tief verinnerlichte Ablehnung einer Technologie, deren Risiken spätestens seit Tschernobyl jedem Deutschen und vielen anderen damals betroffenen Europäern bewusst sein mussten. Mein vollkommenes Unverständnis galt und gilt Politikern und sogenannte Experten, wenn diese vom “beherrschbaren Restrisiko” sprachen. Lässt man sich mit Kernkraft ein, dann geht es nicht um Unfälle und Sachschäden durch versagende Bremsen oder einstürzende Gebäude. Es geht noch nicht einmal „nur“ um Tote und Verletzte. Es geht um fatale Krebserkrankungen und Erbschäden und um unendliches Leid über ungezählte Jahre und Jahrzehnte. Es geht um für immer verstrahlte Regionen, die nie mehr bewohnt werden können.
Wie können Entscheidungsträger es eigentlich wagen und verantworten ein derartiges Restrisiko der ganzen Menschheit zuzumuten, Müttern und Kindern, Bauern und Fischern und sowieso der Natur?
Der Strombedarf
Warum hatten wir angeblich keine Wahl dieses Restrisiko tragen zu müssen? Wegen des hohen Strombedarfs, der unseren Wohlstand sichert? Würde sich wirklich irgendjemand für die Elektroheizung, die Klimaanlage und den Wäschetrockner entscheiden, wenn er eine echte Wahl hätte zwischen dem möglichen Supergau und dem persönlichen Strom sparen? Man hat uns immer eingeredet ohne Atomstrom ginge es nicht. Regenerative Technologien wie Photovoltaik und Windkraftanlagen wurden von Atomlobbyisten schlecht geredet. Wer noch vor Jahren einen Kachelofen oder eine Holzpelletheizung baute wurde als Luftverschmutzer und Killer des deutschen Waldes hingestellt. Windkraftanlagen im Süden Deutschlands gelten in Kreisen, die für Motive des Naturschutzes ansonsten nicht eben bekannt sind als angeblich inakzeptabel für die Umwelt und das Landschaftsbild. Über das Panorama von Kühltürmen an deutschen Flüssen, das aufgewärmte Fließgewässer und den großen Dauerschatten durch die Dampfwolke hat man nie einen Atomlobbyisten reden hören. Der Photovoltaik wurde ihr hoher Energieverbrauch bei der Herstellung der Solarzellen zur Last gelegt, obwohl Hersteller energieautark mit eigenem Solarstrom produzieren. Man sprach – vollkommen die Realität verzerrend – von anderen Risiken. Welche anderen Risiken? Alle denkbaren und undenkbaren Unfälle und Komplikationen durch eine andere Stromerzeugung als mit Atomkraftwerken sind vergleichsweise harmlos! Sie erzeugen nicht annähernd solche Schäden und Langzeitfolgen, erfassen solch große Gebiete wie die Verstrahlung und der radioaktive Fallout bei einer Reaktorkatastrophe.
Der Strompreis
Und dann ist da noch das liebe Geld, die angeblich günstigeren Strompreise durch Atomstrom. Ohne das Zahlenspiel zu beherrschen wundert man sich bei genauerem Nachdenken auch darüber: sind da nicht die ungelösten Probleme der Endlagerung von Atommüll und die explodierenden, vollkommen unabsehbaren Kosten der Sanierung eines angeblich sicheren Endlagers für Jahrtausende, das nun schon nach wenigen Jahrzehnten versagt? Kosten für Castor-Transporte und Rückbau der Atomanlagen, Zwischen- und Endlagerung und im Fall eines Unfalls einfach unvorstellbare Kosten – natürlich für die Allgemeinheit. Seit Jahrzehnten ist bekannt welch unvergleichlich große Investition ein modernes und damit relativ sicheres Atomkraftwerk darstellt. Deswegen wollten die deutschen Energieversorger auch kein Neues mehr bauen! Und – die Nachrüstung veralteter Anlagen wird als zu teuer und unrentabel bezeichnet. Auch der angeblich so günstige Strompreis ist nichts als ein Politikum, eine Lüge und ein Druckmittel gegen die Vernunft.
Stromanbieter wechseln und auf echten Ökostrom achten! z.B. EWS Schönau sowie LichtBlick, Greenpeace Energy und die Naturstrom AG.