Tee ist weltweit das beliebteste Getränk nach Wasser. Der Schwarztee stammt, genau wie der Name dafür, aus China. Es gibt jedoch weltweit zwei Namen: “Chai”, tschay, cay oder “shai” ist abgeleitet vom Chinesischen “Cha” und ist überall gebräuchlich wo der Tee auf dem Landwege, also über die Seidenstraße aus Nordchina hin kam, also in Indien, Russland sowie dem Nahen und Mittleren Osten. Tee, thé, tea und ähnlich klingende Namen hat der Tee überall wo das Getränk über den Seeweg und damit aus Südchina kommend bekannt wurde. Tee und Chai meint ausserhalb Ostasiens praktisch immer Schwarztee. Die Zubereitungen und Vorlieben beim Schwarztee sind dennoch sehr verschieden.
Der Schwarztee- Geschmack
Schwarztee wird mit Milch oder Zitrone getrunken wie beim Englischen Tee, mit Kluntjes, Sahne und womöglich Rum wie beim Ostfriesischen Tee, mit Gewürzen und Milch wie beim Indischen Tschai oder aromatisiert wie beim Earl Grey und vielen arabischen Teezubereitungen. Die Geschmacksrichtungen des Rohstoffs Schwarztee sind darüber hinaus etwas für Feinschmecker und Teekenner, denn auch mit dem immer gleichen Brühverfahren mit purem heißem Wasser, der gleichen Ziehzeit, in der immer gleichen Tasse oder Teeschale unterscheiden sich die Schwarztees in Tassenfarbe, Koffeingehalt, Bitterkeit und vor allem im mehr oder weniger komplexen Duft- und Geschmacksnuancen. Die subjektive Vorliebe für den einen oder anderen Tee kann mit dem Klima und der Jahreszeit schwanken, genauso mit der Tageszeit variieren oder mit dem Kulturraum in dem man sich aufhält. Tatsache ist, dass es auch objektive messbare Qualitätsunterschiede bei Schwarztees gibt.
Schwarztee: Erzeugung und Qualität
Je nach Anbaugebiet und Höhenlage der Teeplantage und abhängig von der Erntezeit und dem Alter der geernteten Teeblätter ergeben sich große Mengen-, Preis- und Geschmacksunterschiede. Als Teeanbaugebiete für Schwarztee berühmt sind vor allem die Indischen Provinzen Assam und Darjeeling. Am feinsten und blumigsten sind Hochlandtees der ersten Pflückung “first flush”, die im Frühjahr geerntet werden. Kräftiger und vollmundiger sind die Sommerpflückungen “second flush”. Geerntet von der Teepflanze werden übrigens immer “two leaves and a bud” – zwei Blätter und die Blattknospe. Diese Triebspitzen werden, nachdem sie wieder nachgewachsen sind auch bei der zweiten Pflückung geerntet. Die Verarbeitungsschritte des Schwarztees nach der Ernte sind ähnlich. Sie bestehen aus dem Anwelken der Triebspitzen, dem sogenannten Rollen des Tees, bei dem die Blattzellen gebrochen werden so dass Zellsaft austritt, der anschließenden Fermentation, das der Ausbildung des charakteristischen Aromas dient und schließlich der Trocknung sowie dem anschließenden Sortieren. Die Sortierung unterteilt die Schwarztees in verschiedene Siebungen. Blatttees sind meist sehr feine Spitzenqualitäten, oft mit mildem Aroma. “Broken” nennt man die Tees, deren Blätter bei der Verarbeitung brechen, wodurch aber auch das Aroma des Tees kräftiger wird. Fannings sind kleinere Teestückchen als bei den Broken-Tees. Sie eigenen sich für Teebeutel. Dust ist schließlich das, was nur noch für Teebeutel verwendet werden kann.
Offizielle Schwarztee-Handelsbezeichnungen
Wichtige offizielle Bezeichnungen bei Schwarztee im internationalen Handel sind neben dem Anbaugebiet und der Erntezeit auch noch folgende:
- S für “Special” oft auch zusammen mit “F” für “fine”
- P für “Pekoe”, die jüngste Blattknospe, die als besonders fein gilt
- O für “Orange” was soviel bedeutet wie königlich und sich auf das niederländische Königshaus Oranien bezieht
- F für “Flowery” was blumiges Aroma bedeutet
- T für “Tippy” die Blattspitezn der jüngsten Blätter
- G für “Golden” die helle Farbe der Balttspitzen
Guter Schwarzer Tee ist also beispielsweise TGFOP Tippy (Golden Flowery Orange Pekoe), FBOP (Flowery Broken Orange Pekoe) und BOP (Broken Orange Pekoe).
Spitzentees heißen SFTGFOP (Special Fine Tippy Golden Flowery Orange Pekoe) und TGFBOP (Tippy Golden Flowery Broken Orange Pekoe).