Unsere Haare brauchen viel Aufmerksamkeit, damit sie schön aussehen und gesund sind. Natürlich können Sie Ihre Haarpracht mit konventionellen Produkten aus der Drogerie pflegen. Es ist aber auch möglich, Ihren Haaren eine kleine Pause zu gönnen und eine natürliche Pflegeroutine auszuprobieren – dafür gibt es einen guten Grund. Welcher das ist und wie Ihnen der Umstieg auf eine natürliche Haarpflege gelingt, verraten wir Ihnen hier.
Was spricht gegen konventionelle Haarpflegeprodukte?
Die Regale in den Drogerien sind gefüllt mit Haarpflegeprodukten – für jeden Haartyp scheint es das passende Mittelchen zu geben. Was viele Konsumenten jedoch nicht im Blick haben: Manche der Inhaltsstoffe können auf Dauer ungesund sein. Das ist auch schon der Grund, warum sich ein Umstieg auf natürliche Haarpflegeprodukte lohnt. Die folgenden Inhaltsstoffe können auf längere Sicht bedenklich sein:
Mikroplastik
Ein beinahe unsichtbarer Inhaltsstoff in herkömmlichen Haarpflegeprodukten ist Mikroplastik. Ähnlich wie Silikone bleiben die winzigen Plastikpartikel an den Haaren über längere Zeit haften, was der Mähne zu besserer Kämmbarkeit und mehr Glanz verhilft. Mikroplastik verursacht nicht nur ein enormes Umweltproblem, sondern kann auch die Gesundheit gefährden – selbst wenn die Langzeitfolgen noch nicht völlig erforscht sind.
Silikone
Silikone sind in nahezu jedem konventionellen Haarpflegeprodukt enthalten. Die Weichmacher bewirken zwar kurzfristig, dass die Haare geschmeidig und glänzend sind, aber eine langfristige, gesunde Pflege sieht anders aus. Denn mit jedem Waschen lagern sich die Silikone immer weiter auf der Haaroberfläche ab. Unter dieser Schicht wird das Haar überhaupt nicht mehr gepflegt – es wird in weiterer Folge immer trockener und poröser.
Parabene
Parabene sind günstige Konservierungsstoffe, die die Haltbarkeit von Haarpflegeprodukten verlängern. Allerdings sind sie ebenfalls schädlich für die Kopfhaut und Haare, weil sie allergische Reaktionen hervorrufen und in den Hormonhaushalt eingreifen können.
Tenside
Tenside, wie Sodium Laureth Sulfate (SLS), sind aggressive Schaumbildner, die die Haare und Kopfhaut stark reizen und zunehmend austrocknen lassen. Zwar erfreut sich der Schaum beim Haarewaschen oft großer Beliebtheit, aber die dafür verantwortlichen Tenside sind schädlich genug, um darum besser einen weiten Bogen zu machen.
Umstieg auf natürliche Haarpflege
Möchten Sie eine Pause von konventionellen Haarprodukten einlegen oder komplett auf eine natürliche Pflege umsteigen? Dann steht Ihnen eine große Auswahl an Naturprodukten zur Auswahl, die eine sanfte Pflege versprechen und gleichzeitig der Umwelt zugutekommen. Genauer gesagt: Die natürliche Haarpflege verzichtet auf schädliche Chemikalien, den Abbau fossiler Rohstoffe sowie Tierversuche (mittlerweile gibt es viele Marken ohne Tierversuche wie beispielsweise Aveda und Moroccanoil).
Wie Sie den Umstieg von der konventionellen zur natürlichen Haarpflege schaffen, verraten wir Ihnen in den nachfolgenden Tipps.
Eines vorweg: geduldig sein
Wenn Sie schon seit vielen Jahren auf herkömmliche Haarpflegeprodukte setzen, geht ein Umstieg auf eine natürliche Pflegeroutine nicht von heute auf morgen. Eines also vorweg: Sie müssen Ihrer Haarmähne und Kopfhaut genügend Zeit geben, um sich an die neuen Inhaltsstoffe bzw. an die fehlenden chemischen Substanzen zu gewöhnen. Es kann mehrere Wochen dauern, bis die neue Pflege anschlägt.
Zu Beginn kann es also durchaus sein, dass sich Ihre Kopfhaut beispielsweise fettiger ist – schließlich wird der Kopfhaut nicht mehr länger ihr natürlicher, schützender Fettfilm entzogen. Außerdem können die Haare anfangs stumpf wirken, weil sie ohne chemische Glanzmacher auskommen müssen.
Doch keine Sorge: Wenn Sie erst einmal diese Umstiegsphase hinter sich gelassen haben, können Sie sich über eine schöne – und vor allen Dingen gesunde – Haarpracht ohne Chemie freuen. So fördern Sie Ihre Gesundheit durch eine nachhaltige Lebensweise.
Haare von Silikonen befreien
Damit Sie erfolgreich von herkömmlichen auf natürliche Haarpflegeprodukte wechseln können, sollten Sie die abgelagerten Silikone aus Ihren Haaren herauswaschen. Über die Jahre hat sich schließlich eine regelrechte Silikonschicht auf der Haaroberfläche gebildet, sodass Pflegeprodukte nicht mehr bis zur Haarfaser durchdringen können. Die unmittelbaren Folgen: spröde, brüchige, splissige Haare ohne Volumen.
Setzen Sie am besten auf eine Tiefenreinigung, um sämtliche Silikone auszuwaschen. Die Auswahl an solchen Produkten ist mittlerweile sehr groß, somit findet jeder das Richtige. Wir empfehlen Ihnen, diese Anwendungen alle zwei bis drei Haarwäschen zu nutzen.
Natürliche Haarpflegeprodukte auswählen
Nach einer gründlichen Tiefenreinigung Ihrer Haare geht es nun daran, Ihre herkömmlichen Haarpflegeprodukte durch natürliche zu ersetzen. Beim Kauf sollten Sie stets die Inhaltsstoffe gründlich studieren, um sicherzustellen, dass es sich um kein bedenkliches Produkt handelt.
Extra-Tipp: Verwenden Sie eine Barcode Scanner-App. Nachdem Sie den Barcode mit Ihrer Handykamera eingescannt haben, verrät Ihnen die App binnen weniger Sekunden, ob sich das Produkt aus zweifelhaften Inhaltsstoffen zusammensetzt.
Alternativ können Sie Haarpflegeprodukte auch selbst herstellen. Inzwischen gibt es viele traditionelle Hausmittel und einfache Pflegeprodukte zum Selbermachen – so wissen Sie aus erster Hand, was in den einzelnen Haarpflegeprodukten enthalten ist.
Fazit
Welche Art von Haarpflegeprodukten Sie verwenden, bleibt selbstverständlich Ihnen überlassen. Über einen Wechsel auf eine natürliche Pflegeroutine nachzudenken lohnt sich aber trotzdem auf jeden Fall. Damit dieser mit Erfolg gekrönt ist, sollten Sie sich vor allen Dingen genügend Zeit nehmen. Auch das Entfernen abgelagerter chemischer Rückstände und die Verwendung von natürlichen Haarpflegeprodukten sind Möglichkeiten, um den Umstieg erfolgreich zu meistern.