Gemüseanbau: Hochbeet, Gewächshaus oder lieber Gemüsegarten?

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kleines selbstgebautes GewächshausKnackfrisches Gemüse, das direkt nach der Ernte auf den Teller kommt, schmeckt wohl immer noch am besten. Noch dazu ist der Anbau eigener Gemüsepflanzen nachhaltig, gesund und ein absolutes Gärtnervergnügen. Ob im Hochbeet, Gewächshaus oder Gemüsegarten: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie sich die Vitaminlieferanten züchten lassen. Doch welche Anbaumethode soll gewählt werden?

Bild: Gewächshaus (© ws-onlineshop.de)

Welche Gemüsesorten anbauen?

Es gibt zahlreiche Gemüsesorten, die für den Eigenanbau infrage kommen. Allerdings sollte man das Superfood nicht ziellos züchten, sondern ausschließlich die Sorten wählen, die man nach der Ernte in köstliche Gerichte verwandeln möchte. Pflegeleichte Gemüsesorten, die schnelle Gärtnererfolge versprechen, sind z. B. diese beiden:

  • Kürbis: Das beliebte Fruchtgemüse der Herbstsaison stellt keine besonderen Ansprüche. Nachdem sich die ersten großen Keimblätter gebildet haben, legt sich die Kürbispflanze so richtig ins Zeug. So kann man sich – selbst als Gärtneranfänger – schon bald über köstliche Gerichte mit z. B. nussig schmeckendem Hokkaido-Kürbis

Aussaat: ab Ende April/Anfang Mai, Erntezeit: September-Oktober

  • Radieschen: Das typische Frühlingsgemüse ist für sein schnelles Wachstum bekannt – deshalb kann man sich hier schon nach kürzester Zeit über die erste Ernte freuen. Und das Beste: Radieschen lassen sich die ganze Gartensaison über aussäen.

Aussaat: ab März, Erntezeit: Mai-Oktober

Anbaumethoden für die eigene Gemüsezucht

Ob pflegeleichtes oder eher anspruchsvolleres Gemüse: Die vitaminreichen Pflanzen können im Garten, am Balkon oder auf der Terrasse auf verschiedene Arten selbst gezüchtet werden. Es kann zwischen diesen drei Möglichkeiten gewählt werden:

Für welche Anbaumethode man sich schlussendlich entscheidet, hängt von verschiedenen Faktoren ab. So müssen das Platzangebot, die geplanten Gemüsesorten sowie der gewünschte Anbauzeitpunkt berücksichtigt werden. Doch welche Vor- und Nachteile hat der Gemüseanbau im Hochbeet, Gewächshaus und Gemüsegarten?

Gemüsezucht im Hochbeet

Der Gemüseanbau im Hochbeet erfreut sich großer Beliebtheit – nicht nur im Garten. Auch auf der Terrasse und am Balkon kommt die leicht erhöhte Anbaufläche gerne zum Einsatz. Dafür braucht es allerdings ein sonniges und windgeschütztes Plätzchen, um das Pflanzenwachstum zu fördern.

Dabei wird das kastenförmige Pflanzgefäß mit einer Mischung aus Ästen, Zweigen, Grünschnitt, Kompost und Blumenerde befüllt. So können die Gemüsepflanzen in einem besonders nährstoffreichen Boden wachsen und gedeihen. Hinzu kommt: Durch die Verrottung der organischen Materialien entsteht im Hochbeet eine angenehme Wärme von unten. So ist diese Anbaumethode z. B. für sehr wärmeliebende Pflanzen wie Paprika, Zucchini und Tomaten empfehlenswert.

Vorteile:

  • Nährstoffreicher Boden: Die Kombination aus Hölzern, Kompost- und Blumenerde im Hochbeet versorgt die Gemüsepflanzen mit allen wichtigen Nährstoffen, die sie für ein ungehemmtes Wachstum brauchen.
  • Urbane Anbaumethode: Selbst wenn kein Garten zur Verfügung steht, können Gemüsepflanzen sogar auf einem sonnigen Balkon – inmitten einer Großstadt – selbst gezüchtet werden.

Nachteile:

  • Zeitaufwändige Befüllung: Die einzelnen Materialien müssen vor dem Aussäen in das Hochbeet geschaufelt werden. Das kann viel Zeit in Anspruch nehmen.
  • Häufiges Bewässern: Durch die direkte Sonnenstrahlung sowie gute Durchlüftung kann das Hochbeet sehr schnell austrocknen. Deshalb ist eine häufige Bewässerung erforderlich, um die Erde immer schön feucht zu halten.

Gemüseanbau im Gewächshaus

Falls man von einer ganzjährigen Gartensaison träumt, sollte man den Gemüseanbau im Gewächshaus in Erwägung ziehen. Einzige Voraussetzung: Es muss dafür natürlich genügend Platz im Garten zur Verfügung stehen. Ob Endiviensalat, Spinat oder Kohlrabi: Im Gewächshaus lässt sich so gut wie jede Gemüsesorte anbauen.

Mit etwas handwerklichem Geschick kann man sogar ein Gewächshaus selber bauen. Dafür sind – neben der Wand- und Dachverkleidung aus Glas, Kunststoffplatten oder Gewächshausfolie noch einige Werkzeuge wie Säge, Wasserwage und Bormaschine erforderlich. Man braucht aber auch Kleinteile wie Türscharniere und U-Profile.

Vorteile:

  • Ganzjährige Nutzung: Im Gewächshaus dauert die Gartensaison 365 Tage lang – selbst bei klirrend kalten Außentemperaturen.
  • Pflanzenschutz: Das Gewächshaus schützt die Gemüsepflanzen vor verschiedenen Witterungsverhältnissen und Schädlingen.

Nachteile:

  • Hoher Platzanspruch: Das Gewächshaus nimmt einiges an Gartenfläche in Anspruch.
  • Zeitaufwändige Konstruktion: Wenn man sich dazu entscheidet, das Gewächshaus selber zu konstruieren, muss man viel Zeit mit einberechnen.

Aussaat im Gemüsegarten

Wer stolzer Gartenbesitzer ist, kann natürlich direkt im eigenen Grün ein Gemüsebeet anlegen. Alles, was dazu benötigt wird, sind ein sonniger und windgeschützter Standort sowie ein nährstoffreicher Boden. Auch im Gemüsegarten unter freiem Himmel lassen sich nahezu alle Gemüsesorten anbauen – natürlich immer abhängig von der Saison.

Vorteile:

  • Viel Platz: Im Gegensatz zum Hochbeet und Gewächshaus steht im Gemüsebeet normalerweise mehr Platz für den Anbau zur Verfügung.
  • Keine Pflanzgefäße erforderlich: Während es für das Hochbeet ein kastenförmiges Pflanzgefäß und für das Gewächshaus verschiedene Pflanzgefäße braucht, ist das im Gemüsegarten anders. Abgesehen von der nährstoffreichen Erde ist hier kein weiteres Zubehör erforderlich.

Nachteile:

  • Wetterschutz: Weil der Gemüsegarten im Normalfall nicht überdacht ist, muss für einen zusätzlichen Wetterschutz gesorgt werden, der die Pflanzen vor Niederschlag schützt.
  • Schädlinge: Im Gemüsegarten können Schädlinge, wie Schnecken, Spinnmilben oder Blattläuse, die angebauten Pflanzen befallen. Am besten man setzt man hier auf den Gemüseanbau in Mischkulturen, um einen großflächigen Schädlingsbefall zu verhindern.

Gemüseanbau: regional, nachhaltig und gesund

Gemüsepflanzen lassen sich im Hochbeet, Gewächshaus und Gemüsegarten selbst anbauen. Jede dieser drei Anbaumethoden bringt Vor- und Nachteile mit sich, die es zu berücksichtigen gilt. So kann man eine gute Auswahl treffen und sich schon bald über knackfrisches Gemüse freuen!

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Ein Gedanke zu “Gemüseanbau: Hochbeet, Gewächshaus oder lieber Gemüsegarten?”

  1. Könnte man nicht auch eine Stelzlager Terrasse aufbauen und dann das Gartenhaus aufstellen, anstelle der Kunststoffplatten? Sieht übrigens toll aus! Klein aber fein:)

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