Cannabinoide und ihre Wirkung auf den menschlichen Körper

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CBD BlattBereits seit einigen Jahren ist Cannabis als Heilpflanze in aller Munde. Dabei geht es allerdings weniger um Marihuana mit Tetrahydrocannabinol (THC), das in Deutschland weiterhin nur in Ausnahmefällen verschrieben werden kann, sondern mehr um Cannabidiol (CBD). Bei CBD handelt es sich um ein Cannabinoid, das gezielt im Körper andocken kann. Dadurch beeinflusst es eine Reihe von Körperfunktionen. Was es mit Cannabinoiden auf sich hat und wie sie auf unseren Körper wirken, ist Gegenstand dieses Artikels.

Was sind Cannabinoide?

Cannabinoide sind chemische Verbindungen, die spezielle Rezeptoren im Körper ansprechen. Neben den bekanntesten zwei Cannabinoiden – CBD und THC – gibt es noch zahlreiche mehr. Tatsächlich konnten Forscher in der Cannabispflanze Hunderte von Stoffen nachweisen, darunter deutlich mehr als 100 Cannabinoide. Das wiederum geht mit einer Reihe von positiven Wirkungen einher. Ob diese am Ende eintreffen, hängt auch mit der jeweiligen Person zusammen. So oder so steht außer Frage, dass sich ein Blick auf die Wirkungsweise von Cannabinoiden lohnt.

Wie wirken Cannabinoide?

Bevor wir näher auf die Wirkungsweise von CBD und anderen Cannabinoiden eingehen, sollten wir uns erst einmal mit dem Endocannabinoid-System befassen. Das Endocannabinoid-System ist ein Bestandteil des menschlichen Nervensystems und damit von großer Bedeutung für unsere Gesundheit. Die Bezeichnung hängt mit dem Begriff „endogen“ zusammen und bezieht sich auf Prozesse, die im Körper stattfinden. Das Endocannabinoid-System hat Einfluss auf viele Körperfunktionen, was unter anderem daran liegt, dass es Neurotransmitter wie Dopamin, GABA und Glutamat aktiviert. Neben Cannabinoid-Rezeptoren besteht das System aus körpereigenen Endocannabinoiden. Aus Sicht der Forschung sind die CB1- und CB2-Rezeptoren jedoch wesentlich interessanter.

CB1-Rezeptoren befinden sich überwiegend im Gehirn, aber auch andere Organe verfügen über die Bindungsstellen. Diese Rezeptoren binden bevorzugt THC. Sie wirken sich unter anderem auf unseren Appetit aus, was übrigens der Grund dafür ist, dass viele Menschen nach dem Konsum von Cannabis großen Hunger bekommen. Ferner werden Schmerzentwicklung, Schlaf und Stimmung beeinflusst. Im Gegensatz zu CB1-Rezeptoren binden CB2-Rezeptoren vornehmlich Cannabinol (CBN). Sie befinden sich im Magen-Darm-System, den Organen und dem Gehirn. Dadurch sind sie im Grunde überall im Körper verstreut. Die Hauptaufgabe von CB2-Rezeptoren liegt beim Hemmen von Entzündungen.

Bei welchen Beschwerden können Cannabinoide helfen?

Das Wirkungsspektrum von Cannabinoiden ist groß und grundsätzlich kann es bei den unterschiedlichsten Erkrankungen eingesetzt werden. Allerdings macht es einen Unterschied, ob es sich um Präparate mit überwiegend CBD oder THC handelt. Beide Wirkstoffe haben ein großes Potenzial, können aber keineswegs gleichgesetzt werden. Das liegt allein schon daran, dass CBD im Gegensatz zu THC keinen Rausch auslöst.

Cannabidiol (CBD)

Zwar ist die Wirkungsweise von Cannabidiol noch nicht gänzlich erforscht, aber der Wirkstoff scheint bei vielen Anwendungsgebieten ein großes Potenzial zu haben. So ist er für Menschen mit chronischen Beschwerden wie Haut- oder Stoffwechselerkrankungen interessant. Dem Wirkstoff CBD wird unter anderem eine angstlösende, beruhigende, entkrampfende, entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung nachgesagt. Daraus ergeben sich Anwendungsmöglichkeiten bei Angststörungen, Depressionen, Migräne, Neurodermitis, Regelschmerzen, Schlafproblemen und weiteren Beschwerden. Selbst bei Schizophrenie zeigen vorläufige Daten, dass CBD eine Alternative zum Neuroleptikums Amisulprid sein könnte.

Tetrahydrocannabinol (THC)

Im Gegensatz zu Cannabidiol löst Tetrahydrocannabinol einen Rausch aus. Bisher wird es nur selten verschrieben, da der Erwerb und Verkauf von THC-haltigem Cannabis illegal ist. Das könnte sich in den kommenden Jahren ändern, was auch einen Einsatz als Heilmittel erleichtern würde. Das Potenzial von THC steht außer Frage: Der Wirkstoff mag zwar kein Allheilmittel sein, aber selbst bei schweren Erkrankungen ist ein Einsatz prinzipiell denkbar. Ein gutes Beispiel dafür sind Krankheiten, die sich sich auf die Ernährung auswirken. So haben zum Beispiel AIDS- und Krebspatienten häufig mit ihrem Appetit zu kämpfen. Da THC eine appetitanregende Wirkung hat, kann es diesem Problem entgegenwirken. Die Wirkung ist zwar häufig nur leicht gewichtsstimulierend, aber der positive Effekt steht außer Frage.

Wie können Cannabinoide eingenommen werden?

Wie die Einnahme von Cannabinoiden erfolgt, hängt immer von dem jeweiligen Cannabisprodukt ab. Handelt es sich um Marihuana mit THC, ist es üblich, die Blüten zu rauchen, mit ihnen einen Tee zu kochen oder sie anderweitig für Lebensmittel zu nutzen. Ist hingegen kein THC enthalten und der Hauptwirkstoff ist CBD, sind unter anderem Öle interessant. Bereits einige Tropfen unter der Zunge reichen aus, um von den positiven Effekten des Wirkstoffs zu profitieren. Allerdings sollte trotz der harmlosen Nebenwirkungen die richtige Dosis gewählt werden. Was die richtige Dosis ist, hängt stark mit dem Gewicht des Anwenders zusammen. Zudem sollten am Anfang eher kleinere Dosen ausprobiert werden. Später größere Dosen einzunehmen, ist ganz normal und dank der sicheren Nutzung unbedenklich. Selbst die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft CBD als ungefährlich ein.

Was gilt es beim Kauf von Cannabisprodukten zu berücksichtigen?

Obwohl sich bisher noch nicht viel getan hat, ist es nur eine Frage der Zeit, bis Cannabis in Deutschland legalisiert wird. Zwar müssen wir mit einigen Einschränkungen rechnen, aber im Gegensatz zur aktuellen Situation wird die neue weit offener sein. Bisher sind Produkte mit THC weiterhin problematisch. Wer sich für Cannabisprodukte interessiert, sollte daher am besten ausschließlich Produkte mit einem THC-Gehalt von unter 0,2 % erwerben. Geht es hingegen um CBD, ist die Lage schon weit lockerer. Im Grunde kann CBD in Deutschland frei verkauft werden. Damit ist auch der Kauf von Cremes, Kapseln, Tropfen oder Ölen möglich. CBD löst zwar keinen Rausch aus, hat aber einige positive Wirkungen, die für eine Einnahme sprechen. Lediglich der Handel mit CBD-Blüten ist weiterhin problematisch. Eine Verfolg bei Kauf oder Konsum ist für Verbraucher jedoch nahezu ausgeschlossen.

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