Die im letzten Herbst angelegten Pilzkulturen im Garten ergaben jetzt, Mitte April bereits die erste große Ernte. Der größte Seitling, der in unseren Breiten im Freien überwintern und bei uns wachsen kann, ist der Lungenseitling mit dem wissenschaftlichen Namen Pleurotus pulmonarius. Dieser Pilz kann auch in der warmen Jahreszeit wachsen, wird auch als Sommer-Austernpilz, als Indischer Austernpilz und als Phoenix-Pilz bezeichnet.
Chlorella ist eine Grünalge und damit das was die meisten Menschen unter einer Alge verstehen, ein grüner, sehr kleiner, extrem schnell wachsender Bewohner von Wasserkörpern. Chlorella ist aber keine Wasserpflanze. Biologisch betrachtet stehen die Grünalgen im Vergleich mit anderen Algen – oder auch Tangen – den Pflanzen aber besonders nah. Grünalgen nutzen für ihre Photosynthese, also die Energieerzeugung aus Sonnenlicht, das aus Pflanzen bekannte Chlorophyll. Deswegen erscheint Chlorella genauso grün wie Pflanzen (anders als Rotalgen, Braunalgen oder Blaualgen). Allerdings ist Chlorella ein Einzeller – klitzeklein, sehr einfach gebaut und asexuell. Man nennt diese Gruppe von Organismen auch Mikroalgen. Weil Chlorella weder Stamm noch Stängel, keine Rinde, keine Schale, keine Blüten und Früchte oder Geschlechtsorgane und auch keine Wurzeln oder Fasern besitzt, besteht die Grünalge im Wesentlichen aus purem Chlorophyll. Der besonders hohe Nähr- und Gesundheitswert von Grünkohl oder Spinat beruht auf dem hohen Anteil an Chlorophyll in diesen grünen Blattgemüsen, doch Chlorella übertrifft diese Gehalte bei Weitem.
Ätherische Öle enthalten viele Hundert verschiedene flüchtige Substanzen wie etwa Monoterpene, Ester oder Cumarine. Medizinisch-pharmazeutisch betrachtet können die ätherischen Öle weit mehr als angenehm duften. Sie können den Schlaf oder die Konzentration fördern, Wohlbefinden verbreiten und Krämpfe oder Schmerzen sowie Angstzustände lindern. Viele entfalten starke antimikrobielle, immunstimulierende, durchblutungsfördernde oder entzündungshemmende Wirkungen bei ihrer Einnahme.
Ein Beispiel für die Komplexität der Inhaltsstoffe ist Zitronenduft. Nach Zitrone duften verschiedene Pflanzen: Lemongras, Zitronenverbene, Zitronenmelisse, Limone und Zitrone. Die jeweilige Duftnote, die unsere Nase gut unterscheiden kann, wird von der Zusammensetzung des ätherischen Öls bestimmt; genauso die jeweilige Wirkung. Zitronenverbene und Zitronengras wirken beruhigend und fördern den Schlaf. Eine gezielte Kombination mit diesen ätherischen Ölen kann deswegen erfolgreich als natürliches Beruhigungsmittel und zur Entspannung eingesetzt werden.
Gewürze können mehr als würzen
Majoran ist eines der beliebtesten Gewürze in der deftigen Küche in Deutschland. Die Majoran-Pflanze ist ein kleiner Halbstrauch, der in unseren Breiten allerdings nicht winterhart ist. Majoran hat kleine rundliche Blättchen und unscheinbare Blüten und stammt aus dem östlichen Mittelmeerraum. Er ist botanisch sehr nah mit Oregano verwandt und ist wie dieser ein Lippenblütler mit stark duftenden ätherischen Ölen. Als starker Aromageber entfaltet Majoran eine verdauungsfördernde und antibakterielle Wirkung. Doch Majoranöl tut auch der Leber und den Bronchien gut. Zudem bewirkt das ätherische Öl die Ausschüttung von Serotonin und ist damit schlaffördernd und beruhigend. Majoranöl hat eine nachweisbare Wirkung als Angstlöser.
Lavendel gegen innere Unruhe
Lavendel, das Aroma der Provence und der Duft von natürlicher Frische und Sauberkeit, ist als Zier, Duft und Heilpflanze beliebt. Sein wissenschaftlicher Name Lavandula ist abgeleitet vom lateinischen „lavare“ = waschen und verrät, dass Lavendel traditionell für Seifen, Badeessenzen und Waschmittel aller Art verwendet wurde. Seinen Duft empfinden die meisten Menschen als weich und frisch, weswegen er auch zu Duftsäckchen verarbeitet wird und in Wäscheschränken ausgelegt wird. Motten meiden Lavendelgeruch.
Auf Menschen übt Lavendelöl und das heute vorallem verwendete Lavandin eine beruhigende und ausgleichende Wirkung aus. Und so ist Lavandin eine der wichtigsten Pflanzen in der Aromatherapie und wird als Badezusatz und in Duftlampen therapeutisch eingesetzt. Doch auch für die innere Anwendung ist Lavendel in Form von Teezubereitungen, Destillaten und Extrakten sowie als Öl geeignet und wird zur Behandlung von Schlafstörungen, innerer Unruhe und Erschöpfungszuständen sowie dem Reizmagen-Syndrom verwendet.
Die Chinesische Morchel Auricularia auricula-judae, beziehungsweise den Mu Err Pilz kennt jeder, der schon einmal chinesisch gegessen hat. Extrem beliebt in der ostasiatischen Küche verwundert es doch, wenn man erfährt, dass dieser Pilz in Deutschland und Mitteleuropa einheimisch ist. In unserem Kulturraum kennt man ihn als Judasohr oder Holunderschwamm. Wie die vielsagenden Namen verraten, wächst dieser Pilz ohrenförmig aus seinem Substrat, bevorzugt aus abgestorbenen Holundersträuchern. Das Judasohr hat in Deutschland sogar eine Heiltradition, die beispielsweise Hildegard von Bingen bekannt war. Deutsche Forschungen führten zum Nachweis einer Blutgerinnungshemmung und damit dem potentiellen Einsatz bei Durchblutungsstörungen, gegen Arteriosklerose und vorbeugend gegen Thrombosen. Internationale Untersuchungen bestätigen eine Senkung des Cholesterinspiegels, leberschützende und krebshemmende Eigenschaften. Das Judasohr ist einer der potentesten und ältesten Vitalpilze überhaupt! Doch anders als in der Traditionellen Chinesischen Medizin in der dieser Pilz seit 2000 Jahren genutzt wird, geriet die Pilzheilkunde bei uns nahezu in Vergessenheit.
Der CO2 Gehalt der Athmosphäre steigt mehr als errechnet
Es ist erschreckend und es war vorhersehbar – Nun sind wir bei einen CO2 Gehalt in der Atmosphäre von über 400 ppm angelangt (Quelle: Umweltbundesamt). Das ist höher als jemals in den letzten 10 Millionen Jahren und es ist ein Drittel höher als vor nur 60 Jahren! Erschrickt eigentlich niemand mehr darüber? Noch immer gibt es Kreise, die den Klimawandel leugnen und Dinge sagen wie: “die Chancen des Klimawandels sehen” und “die Pflanzen wachsen besser mit mehr CO2 in der Luft”. Wirklich?
Das gesündeste, was wir auf die Dauer essen können, ist Gemüse. Es ist arm an Kalorien und reich an Vitaminen, Mineralstoffen, und darmpflegenden Ballaststoffen. Unverzichtbar für die Gesundheit sind auch die sekundären Pflanzenstoffen, in erster Linie die Antioxidantien aus Gemüse. In unseren Breiten hat alles Pflanzenwachstum allerdings eine starke Saisonalität. Zwar gibt es rund ums Jahr frisches Gemüse, doch nicht alles stammt aus regionalem und saisonalem Anbau. Beim Einkauf von Gemüse, sollte stets ein Saisonkalender beachtet werden, denn Gemüse, das außerhalb der Saison angebaut wird, ist häufig mit Pestizidrückständen belastet oder hat wegen des Gewächshausanbaus eine sehr schlechte Klimabilanz und enthält nur wenige Vitamine. Der Herbst und Winter ist Hauptsaison für sehr viele leckere Gemüsesorten, beispielsweise Kürbisse, Wurzelgemüse und Kohlarten.
Am Anfang war weggeworfener Plastikmüll nur ärgerlich, weil er das Landschaftsbild verschandelte, durch die Gegend flog und sich in Hecken, Vorgärten, Meeresbuchten und an Badeseen ansammelte. Später sorgten wir uns über die Weichmacher mit hormonartiger Wirkung, die aus billig produzierten Wegwerf-Plastikflaschen und Verpackungen in Lebensmittel, Getränke, uns selbst und die Umwelt übergehen. Inzwischen bedroht Mikroplastik überall im Wasser, in Fischen und in der ganzen Nahrungskette die Gesundheit Aller und das Leben von Fischen, Vögeln und Meeressäugern. Und trotzdem essen wir immer mehr Fast Food aus Einwegverpackungen und trinken nahezu alles aus Einwegflaschen. Inzwischen sind Smoothies-To-Go genauso Standard wie es Müsli-To-Go werden könnte. Plastikbecher für gesundheitsbewusstes Essen? Bedrohliche Ausmaße nehmen die Müllberge vom Coffee-To-Go an: Jeder Kaffee belastet Klimabilanz, Mülldeponie und Umwelt mit Plastikdeckel, Plastiklöffel, Plastikgefäß. Mehrweg-Becher sind ein absolutes Muss, das bei gutem Aufdruck umso mehr zur Kundenbindung beiträgt.
Ein gesunder Darm – Schlüssel für Wohlbefinden und Vitalität
Es beginnt mit den kleinen Störungen und Empfindsamkeiten: Völlegefühl und Blähungen sowie Verstopfung machen vielen Menschen zu schaffen. Aufstoßen, Sodbrennen, schlechter Atem und Müdigkeit, dies alles sind weitere Symptome dessen, dass unsere Verdauungsorgane nicht optimal arbeiten. Heute führen wir gerne eventuelle Verdauungsprobleme auf Lebensmittelunverträglichkeiten und Allergien zurück, doch woher sind diese plötzlich gekommen? Die genauere Erklärung der alten Weisheit: “du bist was du isst” ist heute weithin bekannt und wissenschaftlich untermauert: Die Zusammenhänge zwischen Darmgesundheit und allgemeinem Wohlbefinden oder eben umgekehrt, die Auswirkungen von Darmproblemen wie Blähungen Reizdarm, chronischen Darmentzündungen oder Verstopfung äußern sich häufig durch schlechten Schlaf, Hautprobleme, eine verminderte Leistungsfähigkeit und eine erhöhte Infektionsanfälligkeit. Der Schlüssel für Vitalität und gute Gesundheit ist also in einem gesunden Darm zu suchen.
Wenn der Frost Einzug hält, ist die Gartensaison zu Ende. Es ist Zeit die Balkonkästen und Pflanzkübel mit südländischen Pflanzen ins Haus zu holen, denn viele können dann frostfrei überwintern. Manche brauchen nur wenige Grad Celsius über Null und Licht und machen es uns einfach, sie während der Wintermonate in den Keller zu stellen, beispielsweise Duftgeranien oder Zitruspflanzen. Sie müssen nur ab und zu etwas gegossen werden. Spezialisten wie etwa Kakteen und manche Sukkulenten brauchen noch nicht einmal Wasser während des Winters.
von Robert Hofrichter Gütersloher Verlagshaus 2017
Hexenröhrling, Judasohr, Schopftintling und Verpel, die Namen unserer Pilze stecken voller Geschichten und Geheimnisse. Und doch sind diese Pilze, die der Pilzkenner kennt, nur ein kleiner Teil des großen Reichs der Pilze auf dieser Erde. “Das geheimnisvolle Leben der Pilze”, das neue Buch des Biologen und Pilz-Experten Robert Hofrichter gibt erstaunliche und bunt gemischte Einblicke in “die faszinierenden Wunder einer verborgenen Welt”.
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