EHEC in Zeiten der “Geiz ist geil”- Mentalität beim Essen

Das Image von den sicheren, gesunden Lebensmitteln

Beim Einkauf von Lebensmitteln in Deutschland ist Sparsamkeit der Normalfall. Bis in die wohlhabendsten Kreise hinein, oft auch vollkommen unabhängig vom Einkommen, ist es chic Schnitzel und Fertigpizza zu Schnäppchenpreisen zu ergattern. In kaum einem anderen Land geben die Menschen prozentual so wenig Geld für Essen aus wie in Deutschland. In vielen anderen Ländern der Welt würden sich die Menschen schämen, so etwas Billiges kaufen zu müssen, doch uns wird seit Jahrzehnten eingeredet, dass es sich dabei um höchste Qualität handle. Dieses Image bekommt jetzt Risse, nein Krater. Konnte man die weit höhere innere Qualität von vernünftig produziertem Obst, Gemüse und Fleisch stets so schwer beweisen und umgekehrt die Bio-Landwirtschaft und ihre weitsichtigen Protagonisten so leicht in eine ideologische Ecke verbannen oder als Spinner abtun, so offenbart sich nun auf einmal ein Lebensmittelskandal mit ungeahntem Ausmaß. Es ist der Supergau der Agrarproduktion. Es geht nicht mehr um Nachhaltigkeit, Ethik oder Weltanschauung. Alles ist verdächtig. Wer glaubt noch an sichere, gesunde Lebensmittel?

EHEC – Montezumas Rache & Frankensteins Küche in einem

Die Schäden, die die Massentierhaltung mit ihrem Gülleaufkommen anrichtet, werden auf grausame Weise sichtbar. Der neue EHEC Keim ist eine besonders aggressive Kreuzung. So etwas kann nur bei hohem Krankheitsdruck entstehen, bei zu vielen Tieren auf einem Fleck, bei ständigem Antibiotikaeinsatz. Der Bauer, dessen Kühe im Stall stehend gemolken werden verursacht so etwas nicht. Gleichzeitig mit der Massentierhaltung  sind auch die riesigen Monokulturen ein weiteres Übel und möglicherweise ein weiterer der auslösenden Faktoren, die beim Ausbrauch von EHEC nun unglücklich zusammen kamen. Flurbereinigung ebnet der Bodenerosion bei starkem Wind den Weg und so können sich Keime aus der Gülleüberdüngung über weite Landstriche verteilen, ohne dass jemals eine direkte Quelle gefunden werden kann, ohne dass auch nur ein Gemüsebauer seine Felder mit Gülle gedüngt hat oder ein einziger Gemüsehändler geschlampt hat.  Das ganze System stinkt zum Himmel. Unsere Lebensmittel Discounter bieten Eier, Milch, Fleisch, Brot und Gemüse zu Niedrigstpreisen. Seit Jahrzehnten müssen Landwirte, die bei dieser Preisspirale nach unten nicht mithalten können, früher oder später aufgeben.

Was muss noch passieren, damit eine Umkehr in der Agrarproduktion und Lebensmittelerzeugung eingeleitet wird?

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Schönes Wetter oder drohende Verwüstung?

Es sind stehende Begriffe mit denen Wetterfrösche unser Wetter kommentieren. “Schönes Wetter” heißt ungetrübter Sonnenschein, schlechtes Wetter heißt Regen. Daran ist nichts auszusetzten. Es sei denn die Schönwetterperiode hält über viele Wochen oder gar Monate an und findet ausgerechnet im Frühling statt. Begleitet wird das schöne Wetter von trockenem Wind aus Osten und hohen Temperaturen. Derzeit sollten wir eigentlich “Aprilwetter” haben – einen Mix aus Sonne, Regengüssen und Gewittern. Echtes Wachstumswetter für alle Pflanzen, insbesondere den Wald. Wachstumswetter auch für Weizen, Gerste, Kartoffeln und andere Feldfrüchte. Wachstum für das Gras auf der Wiese und das Heu als Wintervorrat für Pflanzenfresser. Was wäre wenn dieses schöne Wetter länger anhielte? Alle denken an Waldbrandgefahr, und nun auch an Feuer im trocken gefallenen Hochmoor. Die langfristigen Folgen können allerdings noch viel schlimmer sein.

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