Schönes Wetter oder drohende Verwüstung?

Es sind stehende Begriffe mit denen Wetterfrösche unser Wetter kommentieren. “Schönes Wetter” heißt ungetrübter Sonnenschein, schlechtes Wetter heißt Regen. Daran ist nichts auszusetzten. Es sei denn die Schönwetterperiode hält über viele Wochen oder gar Monate an und findet ausgerechnet im Frühling statt. Begleitet wird das schöne Wetter von trockenem Wind aus Osten und hohen Temperaturen. Derzeit sollten wir eigentlich “Aprilwetter” haben – einen Mix aus Sonne, Regengüssen und Gewittern. Echtes Wachstumswetter für alle Pflanzen, insbesondere den Wald. Wachstumswetter auch für Weizen, Gerste, Kartoffeln und andere Feldfrüchte. Wachstum für das Gras auf der Wiese und das Heu als Wintervorrat für Pflanzenfresser. Was wäre wenn dieses schöne Wetter länger anhielte? Alle denken an Waldbrandgefahr, und nun auch an Feuer im trocken gefallenen Hochmoor. Die langfristigen Folgen können allerdings noch viel schlimmer sein.

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Atomkraftwerke abschalten!

Die Sicherheit hat Vorrang?

Es ist wahrlich kein Thema für Biothemen. Kernspaltung, radioaktive Strahlung, Atomkraft und Nuklearkatastrophe haben nichts mit Biologie zu tun. Vielleicht sind mir AKWs und Atomenergie auch deswegen schon immer so suspekt. Suspekt ist eigentlich gar kein Ausdruck für die tief verinnerlichte Ablehnung einer Technologie, deren Risiken spätestens seit Tschernobyl jedem Deutschen und vielen anderen damals betroffenen Europäern bewusst sein mussten. Mein vollkommenes Unverständnis galt und gilt Politikern und sogenannte Experten, wenn diese vom “beherrschbaren Restrisiko” sprachen. Lässt man sich mit Kernkraft ein, dann geht es nicht um Unfälle und Sachschäden durch versagende Bremsen oder einstürzende Gebäude. Es geht noch nicht einmal „nur“ um Tote und Verletzte. Es geht um fatale Krebserkrankungen und Erbschäden und um unendliches Leid über ungezählte Jahre und Jahrzehnte. Es geht um für immer verstrahlte Regionen, die nie mehr bewohnt werden können.
Wie können Entscheidungsträger es eigentlich wagen und verantworten ein derartiges Restrisiko der ganzen Menschheit zuzumuten, Müttern und Kindern, Bauern und Fischern und sowieso der Natur?

Der Strombedarf

Warum hatten wir angeblich keine Wahl dieses Restrisiko tragen zu müssen? Wegen des hohen Strombedarfs, der unseren Wohlstand sichert? Würde sich wirklich irgendjemand für die Elektroheizung, die Klimaanlage und den Wäschetrockner entscheiden, wenn er eine echte Wahl hätte zwischen dem möglichen Supergau und dem persönlichen Strom sparen? Man hat uns immer eingeredet ohne Atomstrom ginge es nicht. Regenerative Technologien wie Photovoltaik und Windkraftanlagen wurden von Atomlobbyisten schlecht geredet. Wer noch vor Jahren einen Kachelofen oder eine Holzpelletheizung baute wurde als Luftverschmutzer und Killer des deutschen Waldes hingestellt. Windkraftanlagen im Süden Deutschlands gelten in Kreisen, die für Motive des Naturschutzes ansonsten nicht eben bekannt sind  als angeblich inakzeptabel für die Umwelt und das Landschaftsbild. Über das Panorama von Kühltürmen an deutschen Flüssen, das aufgewärmte Fließgewässer und den großen Dauerschatten durch die Dampfwolke hat man nie einen Atomlobbyisten reden hören. Der Photovoltaik wurde ihr hoher Energieverbrauch bei der Herstellung der Solarzellen zur Last gelegt, obwohl Hersteller energieautark mit eigenem Solarstrom produzieren. Man sprach – vollkommen die Realität verzerrend – von anderen Risiken. Welche anderen Risiken? Alle denkbaren und undenkbaren Unfälle und Komplikationen durch eine andere Stromerzeugung als mit Atomkraftwerken sind vergleichsweise harmlos! Sie erzeugen nicht annähernd solche Schäden und Langzeitfolgen, erfassen solch große Gebiete wie die Verstrahlung und der radioaktive Fallout bei einer Reaktorkatastrophe.

Der Strompreis

Und dann ist da noch das liebe Geld, die angeblich günstigeren Strompreise durch Atomstrom. Ohne das Zahlenspiel zu beherrschen wundert man sich bei genauerem Nachdenken auch darüber: sind da nicht die ungelösten Probleme der Endlagerung von Atommüll und die explodierenden, vollkommen unabsehbaren Kosten der Sanierung eines angeblich sicheren Endlagers für Jahrtausende, das nun schon nach wenigen Jahrzehnten versagt? Kosten für Castor-Transporte und Rückbau der Atomanlagen, Zwischen- und Endlagerung und im Fall eines Unfalls einfach unvorstellbare Kosten – natürlich für die Allgemeinheit. Seit Jahrzehnten ist bekannt welch unvergleichlich große Investition ein modernes und damit relativ sicheres Atomkraftwerk darstellt. Deswegen wollten die deutschen Energieversorger auch kein Neues mehr bauen! Und – die Nachrüstung veralteter Anlagen wird als zu teuer und unrentabel  bezeichnet. Auch der angeblich so günstige Strompreis ist nichts als ein Politikum, eine Lüge und ein Druckmittel gegen die Vernunft.

Stromanbieter wechseln und auf echten Ökostrom achten! z.B. EWS Schönau sowie LichtBlick, Greenpeace Energy und die Naturstrom AG.

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Bioethanol, E10 und Energiepflanzen

Bioethanol und der neue Kraftstoff E 10 werfen viele Fragen auf. Auf der einen Seite steht die Leistung und die Motorentauglichkeit für verschiedene Fahrzeugmodelle auf dem Prüfstand. Mindestens genauso interessant sind aber die Klimabilanz und die Nachhaltigkeit von Bioethanol. Es bleibt weitgehend unklar woher das Ethanol eigentlich stammt? Aus Importen, aus landwirtschaftlicher Erzeugung in Deutschland oder der EU? Aus welchen Pflanzen wird es gewonnen? Möglich ist die Herstellung von Ethanol aus Mais, Weizen, Zuckerrüben und Kartoffeln aber auch aus Zuckerrohr. Diese Fragen sind alles andere als nebensächlich, denn sie entscheiden über Sinn oder Unsinn der Beimischung. Selbst der beabsichtigte Sinn der Ethanol-Anreicherung bleibt verborgen – geht es um den Klimaschutz, um die Förderung der heimischen Landwirtschaft oder um eine Reduzierung der Erdöl-Importe? Die letzten beiden Gründe sprechen für Bioethanol als Treibstoff – doch zu welchen Kosten? Die CO2-Bilanz von Bioethanol im Benzin ist aller Wahrscheinlichkeit nach negativ, zu aufwändig ist die Herstellung und zu gering sind die Erträge. Um Energiepflanzen ökologisch sinnvoll und nachhaltig einzusetzen und anzubauen bedarf es vieler Überlegungen. Dazu mehr in diesem Artikel: Energie aus Biomasse

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Wenn alle Menschen Vegetarier wären…

Tierfreunde und Tierschützer nennen als wichtigsten Grund vegetarisch zu essen oder vegan zu leben den Tierschutz, die Liebe zu Tieren und die Ablehnung des Schlachtens. Aus Tierliebe keine tierischen Produkte zu essen, scheint nur konsequent zu sein und klingt zunächst einleuchtend. Was aber wären die Konsequenzen daraus?

1. Artenschutz

Nutztierrassen, die über Jahrhunderte und Jahrtausende gehalten und gezüchtet worden sind, würden einfach aussterben. In unseren begrenzten Landschaften wäre kein Platz mehr für Kühe, Schafe und Schweine. Das ist im Übrigen auch kein neues Problem oder Phänomen, denn seit Jahrzehnten sind Nutztierrassen vom Aussterben bedroht.
“Was wäre schlimm daran, wenn es  keine Hinterwälder Kuh, keine Heidschnucke und kein Buntes Bentheimer Schwein mehr gäbe”, mag der ein oder andere Vegetarier nun fragen. Nutztiere sind Kulturerbe und Naturerbe, sie sind ein Teil der Biodiversität und ihre wilden Vorfahren waren alle vor uns da, bevor der Mensch ihnen begrenzte Lebensräume – etwa auf Weiden – zuwies und angestammte Lebensräume wegnahm. Es würde  keine Kühe, Ziegen und Schafe  geben, wenn sie nicht gehalten würden. Nicht in Deutschland und nicht in Europa. In Zukunft zur Kuh- und Schweinesafari nach Afrika?

2. Landschaftsschutz

Die Entwicklung unsere Landschaften ging einher mit Tierhaltung. Durch die Haltung von Nutztieren entstanden Wiesen und Weiden, Tal-Auen und Lichtungen. Gras und Gestrüpp was an solchen Stellen wächst, sei es an Steilhängen in den Alpen und in den Mittelgebirgen, sei es auf und hinter Deichen, auf Streuobstwiesen oder Heiden, muss von Grasfressern beweidet werden. Wenn nicht, dann verschwinden diese Landschaften und mit den Landschaften auch alle Pflanzen und Tiere dieser Biotope. An manchen Orten hat man gar keine Wahl – es muss beweidet werden, denn sonst drohen Deichbrüche an der Nordsee, Lawinen auf ungemähten Hängen in den Alpen, verbuschte und undurchdringliche Wasserwege. Die Landschaftspflege wird mehr und mehr zum wichtigen Aspekt der Nutztierhaltung. Warum lassen wir nicht Pferde und wild lebende Tiere wie Rehe, Hirsche und Gämsen das Abweiden übernehmen? Nun, dann müssten wir diese schlachten und essen.

3. Ernährungssicherung

Die Ernährung des Menschen seit seiner Entwicklung beinhaltete stets tierisches Eiweiß und Fett. Wer sich gut auskennt, kann heute auf tierische Produkte verzichten und sich dennoch gesund ernähren. Einige Vitamine und Mineralstoffe sind problematisch und müssen supplementiert werden, der Eiweißbedarf kann aber auch über vegetarische Kost gedeckt werden, der Fettbedarf sowieso und viele gesundheitlich wichtige Stoffe finden sich nur in pflanzlicher Kost. Das stimmt für Europäer und Amerikaner, für alle reichen Industriegesellschaften der Welt. Es stimmt nicht an vielen anderen Plätzen der Welt. Nomadenvölker wie Berber und Beduinen, Hirten beziehungsweise tierhaltende Völker wie die Mongolen, Kirgisen und sibirische Völker können in kargen Landschaften nur dank ihrer Tiere überleben. Die Weidetiere verwandeln mageres Gras und Kräuter in hochwertige Milch, Butter und Fleisch. Es wäre eine ökologische Katastrophe, solche Regionen stattdessen umzupflügen und Felder zu bestellen. Tierhaltung hat überall dort absoluten Vorrang und ökologischen Sinn, wo es zu trocken oder zu nass, zu kalt oder zu heiß für Pflanzenbau ist. Ökologische Vorteile hat Tierhaltung außerdem in allen Hanglagen und Gebirgen. Überall wo befürchtet werden muss, dass Wasser den Boden wegschwemmt oder Winderosion den Boden wegbläst, sollte kein Ackerbau mit dem Pflug betrieben werden. Beispiele für solchen Frevel an der Umwelt gibt es auch aus Europa zu Hauf. Wir legten überall Moore trocken, begradigten Flussauen, holzten Eichenwälder ab, um Gemüse im großen Stil anzubauen. Schafe und Ziegen genauso wie Schweine hätten diese Flächen beweidet ohne sie zu zerstören. Vielleicht hätten wir mehr Lammfleisch und Iberischen Schinken essen müssen und weniger Spargel und Paprika?

Was folgt daraus?

Das alles soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Massentierhaltung ein riesiges Problem unserer Zeit ist. Es ist völlig offensichtlich, dass Futtermittel wie Soja und Getreide besser menschlicher Ernährung dienen sollten und nicht (und schon gar nicht in diesen Mengen) an Hühner, Schweine und Kühe verfüttert werden sollten. Tatsächlich fallen Naturlandschaften noch immer dem Pflug für immer mehr Tierfutter zum Opfer. Doch aus all diesen Gründen könnten ganz andere Schlussfolgerungen gezogen werden, nämlich das sehr bewusste aber sparsame Einkaufen und Essen von regionalen Spezialitäten  aus angepassten Tierrassen. Das würde Landwirte unterstützen, die Naturschutz, Landschaftspfege und Tierschutz ernst meinen.

Dazu auch: Absurde Nahrungsmittelproduktion

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Trockenfrüchte statt Frischobst aus Übersee

Getrocknete Mangos

Wenn im Spätwinter und zeitigen Frühjahr die Äpfel geschmacklos und mehlig werden, die Orangen immer trockener und noch keine einheimischen Erdbeeren in Sicht sind, dann muss anderes Obst her. Zur Auswahl steht das eingemachte Obst: Kompott, Saft und Marmelade. Es kommt aber auch die Zeit von Ananas, Mangos und Co.

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Von Pestiziden, Dioxinen und Grenzwerten

Ja, es stimmt, wir sterben nicht an EINEM mit Dioxin oder Pestiziden belasteten Essen. Die immer wiederkehrenden Aussagen der Experten, es bestünde keine akute Gefahr, sind dennoch nichts als Beschwichtigungen. Das Biene- und Insektensterben und auch das daraus folgende Sterben von Kleinsäugern, Amphibien und Vögeln hat längst dramatische Ausmaße erreicht. Darüber hinaus – bei der Produktion unserer Lebensmittel und anderer Agrarrohstoffe in fernen Ländern, sterben Menschen durchaus an akuten Belastungen mit Pestiziden. Meist liegt das an ungeeigneten Methoden bei ihrer Ausbringung aber auch an ständiger zu hoher Belastung und an verseuchtem Grundwasser. In Deutschland ist die Anwendung vieler der gefährlichsten Pestizide seit Jahren verboten. Produzieren und exportieren tun wir sie trotzdem.

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Saisonal kochen mit frischem Gemüse

Warum nicht Erdbeeren und Kopfsalat?

Wer im Winter in Griechenland Moussaka essen will, der hat meistens Pech gehabt und wird fragend angeschaut: Tomaten, Auberginen und Zucchini im Winter? Zu dieser Jahreszeit kocht man auch am Mittelmeer Gerichte mit Kohl und Trockenbohnen. Zu gegrilltem Fleisch gibt es jetzt Wintersalate. Es ist nicht die Saison von Gurken und Kopfsalat. Auch der Gesundheit leistet man damit keinen großen Dienst. Vitamine sind kaum im Gemüse enthalten, wenn Treibhauswärme auf Sonnenmangel trifft. Wer jetzt Paprika, Erdbeeren, Trauben oder Spargel kauft, der riskiert zudem besonders hohe Belastungen mit Pestiziden. Auch viele Obstarten und Gemüse mögen die kalte Jahreszeit nicht und müssen gegen Krankheiten gespritzt werden – weit mehr als im Sommer. Wer auf Tomaten und Paprika nicht verzichten will, dem soll bewusst sein, dass ihre Erzeugung sehr viel Erdöl zum Beheizen von Gewächshäusern verschlingt. Wer Spargel und Erdbeeren schon im Januar isst, der lässt diese einheimischen Spezialitäten aus Übersee einfliegen!

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Absurde Nahrungsmittelproduktion

Die Perversion unserer Nahrungsmittel-Produktion wird an vielen Stellen deutlich. Intensive Produktion unter hohem Einsatz an Energie und unglaubliche Mengen an produziertem Abfall. Eine extrem schlechte CO2-Bilanz obwohl es sich bei Nahrungsmitteln um nachwachsende Rohstoffe handelt. Wie kann das sein? Weg geworfen werden krumme Gurken, große Kartoffeln, belastete Eier, kranke Schweine. Wir produzieren für Verbrennungsöfen und Müllhalden – angeblich rationell, damit die Lebensmittel billiger werden? Angeblich könnten wir auf nachhaltige und Ressourcen schonende Weise unsere Ernährung nicht sichern und müssten alle hungern. Deswegen füttern wir Nutztieren das, was eigentlich wir essen könnten? Deswegen bauen wir in riesigen Monokulturen weltweit Getreide, Mais und Soja für die Futtertröge an?

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