Aromen und andere Zusatzstoffe

Natürlich, naturidentisch oder künstlich? Künstlich, müsste die ehrliche Antwort auf diese Frage bei den allermeisten Fertigprodukten lauten, egal ob sie aus der Dose, dem Kühlregal oder der Tiefkühltruhe kommen. Bei Tütensuppen und Fertigsaucen, bei Eiscreme und Fruchtzubereitungen, bei alkoholfreien Getränken, Gebäcken und Snacks sowie bei Wurstwaren muss man eigentlich gar nicht mehr fragen, überall sind “Aromen” drin. Und nicht nur Aromen, sondern auch Hilfsmittel beziehungsweise Zusatzstoffe, die die Konsistenz und das Aussehen von Lebensmitteln nachahmen. Die Lebensmitteldeklaration hilft kaum weiter. Wer annimmt, dass Fruchtsaftgetränke aus Früchten gemacht werden, Gemüsesuppe aus Gemüse und Milcheis aus Milch, der irrt gewaltig. Vielmehr ist die Trickkiste der Lebensmittelindustrie – eigentlich der Chemieindustrie – prall gefüllt mit Ersatzstoffen nahezu unvorstellbarer Herkunft.

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Buntes für die Gesundheit

Farbstoffe in Lebensmitteln verunsichern Verbraucher. Tatsächlich enthält die Liste der zugelassenen Lebensmittelfarbstoffe mit den berühmt-berüchtigten E-Nummern Bedenkliches und Unbedenkliches bunt gemischt. Gefährlich sind die sogenanten Azofarbstoffe für Knallbuntes von hellgelb bis dunkelrot. Sie sind  vollkommen verzichtbar.

Farbstoff ist nicht gleich Farbstoff, soviel ist den meisten Menschen klar. Das Gelb einer Zitrone kann wohl kaum das selbe sein wie das eines Pfifferlings oder eines Maiskorns, obwohl es am Farbton allein nur schlecht zu unterscheiden ist. Tiere, Pflanzen und Pilze haben intensive Farben hervorgebracht. Die rosa bis orange Färbung von Lachsen, Flamingos, Krebsen und Feuerkorallen stammt übrigens doch ursprünglich aus einer gemeinsamen Quelle. sie alle verzehren Algen, direkt oder indirekt in ihrer Nahrungskette. Algen haben eine sehr hohe Konzentration an Karotinen, viel höher als Karotten. Wozu braucht man da noch künstliche Farbstoffe?

Pflanzliche Farbstoffe kommen aus unterschiedlichen Stoffklassen und besitzen unterschiedliche Funktionen für die Pflanze und für die Umwelt. Erstaunlich ist, dass Farbe, Geruch und Geschmack häufig zusammen hängen. Das ist nicht nur subjektiv beim Essen so, weil das Auge bekanntlich mit isst. Ganz objektiv, also auf biochemischer Ebene, sind viele pflanzliche Farbstoffe gleichzeitig aromatisch. Sie dienen nicht nur der Farbgebung an sich. Zwar ist eine Blüte vor allem deswegen farbig, damit sie von Bestäubern wie Bienen und Hummeln gesehen wird, der Duft ist aber ebenso wirkungsvoll und für feine Nasen aus größerer Entfernung und bei Dunkelheit viel besser auszumachen als die Farbe. Betrachtet man Obst und Beeren, so ist sofort einleuchtend, dass sie bunt, duftend und aromatisch sind, damit sie von Tieren gefunden, gefressen und auf diese Weise verbreitet werden.

Pflanzliche Farben sind multifunktional. Manche dienen in der Pflanze dem Sonnenschutz, insbesondere in den häufig rot gefärbten Blattknospen und Fruchtschalen. Die bedeutendsten pflanzliche Farbstoffe haben ohnehin ganz direkt mit dem Sonnenlicht zu tun. In der Pflanze sorgen sie für die Photosynthese wie das grüne Chlorophyll. In unterschiedlichen Arten gibt es neben dem grünen Chlorophyll aber auch gelbe, orange, rote und blaue mit dem Chlorophyll verwandte Stoffe. Mit grünem Chlorophyll beispielsweise aus Spinat, Basilikum oder Algen können auf natürliche Weise entsprechende Lebensmittel und Gerichte intensiv grün gefärbt werden. Übrigens auch mit Grüntee. Und wen stört schon Spinat in Maultaschen, Algen in Asiasnacks, Basilikum in Pasta oder Grüntee in ausgefallenen Desserts? Im Gegenteil werden die Lebensmittel dadurch nicht nur ansprechender im Aussehen, sondern auch schmackhafter und gesünder. Richtig erstaunlich ist nämlich, dass pflanzliche Farbstoffe meist extrem gesund sind. Sie haben pharmazeutische Wirkungen und das bereits in geringer Dosierung. Pflanzliche Nahrung ist vor allem wegen der Farbstoffe so wichtig und unersetzlich für die Gesundheit, egal ob Orangen, Rotwein, Brokkoli oder Schwarze Johannisbeeren.

Doch fängt man in der Lebensmittelindustrie einmal an mit der Panscherei und ersetzt natürliche Produkte durch Aromen, dann geht die Sache weiter mit dem Duft und der Farbe, denn die fehlen dann ebenfalls. Allerdings sind manche Lebensmittel-Farbstoffe, auch solche mit E-Nummern, ganz harmlos. Chlorophyll hat die Nummer E 140. Einer der gesündesten und wirkungsvollsten Naturstoffe ist das prächtig gelb färbende Curcumin. Curcumin ist der intensive Farb- und Wirkstoff aus Kurkuma, dem wichtigsten Gewürz des Currypulvers. So kann es ein Mehrwert für die Gesundheit sein, wenn man Kurkuma nicht nur für Currys, sondern auch sonst zum Gelbfärben von Gerichten verwendet. Es hat die Nummer E 100. Tomaten enthalten den krebshemmenden Farbstoff Lycopin – E 160d. Es gibt in jederzeit aus der Tomatenmark-Tube. Auch Rote Bete färbt wunderbar rot und heißt E162.  Das Wurzelgemüse macht den Heringssalat bunt. Auch die Farbe der Roten Bete ist  gesund und vorbeugend wirksam gegen viele Zivilisationskrankheiten. Klar ist dennoch, dass niemand Rote Bete oder Tomaten in den selbstgemachten Erdbeerjoghurt mischen würde, um diesen zu verschönern.

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Wenn alle Menschen Vegetarier wären…

Tierfreunde und Tierschützer nennen als wichtigsten Grund vegetarisch zu essen oder vegan zu leben den Tierschutz, die Liebe zu Tieren und die Ablehnung des Schlachtens. Aus Tierliebe keine tierischen Produkte zu essen, scheint nur konsequent zu sein und klingt zunächst einleuchtend. Was aber wären die Konsequenzen daraus?

1. Artenschutz

Nutztierrassen, die über Jahrhunderte und Jahrtausende gehalten und gezüchtet worden sind, würden einfach aussterben. In unseren begrenzten Landschaften wäre kein Platz mehr für Kühe, Schafe und Schweine. Das ist im Übrigen auch kein neues Problem oder Phänomen, denn seit Jahrzehnten sind Nutztierrassen vom Aussterben bedroht.
“Was wäre schlimm daran, wenn es  keine Hinterwälder Kuh, keine Heidschnucke und kein Buntes Bentheimer Schwein mehr gäbe”, mag der ein oder andere Vegetarier nun fragen. Nutztiere sind Kulturerbe und Naturerbe, sie sind ein Teil der Biodiversität und ihre wilden Vorfahren waren alle vor uns da, bevor der Mensch ihnen begrenzte Lebensräume – etwa auf Weiden – zuwies und angestammte Lebensräume wegnahm. Es würde  keine Kühe, Ziegen und Schafe  geben, wenn sie nicht gehalten würden. Nicht in Deutschland und nicht in Europa. In Zukunft zur Kuh- und Schweinesafari nach Afrika?

2. Landschaftsschutz

Die Entwicklung unsere Landschaften ging einher mit Tierhaltung. Durch die Haltung von Nutztieren entstanden Wiesen und Weiden, Tal-Auen und Lichtungen. Gras und Gestrüpp was an solchen Stellen wächst, sei es an Steilhängen in den Alpen und in den Mittelgebirgen, sei es auf und hinter Deichen, auf Streuobstwiesen oder Heiden, muss von Grasfressern beweidet werden. Wenn nicht, dann verschwinden diese Landschaften und mit den Landschaften auch alle Pflanzen und Tiere dieser Biotope. An manchen Orten hat man gar keine Wahl – es muss beweidet werden, denn sonst drohen Deichbrüche an der Nordsee, Lawinen auf ungemähten Hängen in den Alpen, verbuschte und undurchdringliche Wasserwege. Die Landschaftspflege wird mehr und mehr zum wichtigen Aspekt der Nutztierhaltung. Warum lassen wir nicht Pferde und wild lebende Tiere wie Rehe, Hirsche und Gämsen das Abweiden übernehmen? Nun, dann müssten wir diese schlachten und essen.

3. Ernährungssicherung

Die Ernährung des Menschen seit seiner Entwicklung beinhaltete stets tierisches Eiweiß und Fett. Wer sich gut auskennt, kann heute auf tierische Produkte verzichten und sich dennoch gesund ernähren. Einige Vitamine und Mineralstoffe sind problematisch und müssen supplementiert werden, der Eiweißbedarf kann aber auch über vegetarische Kost gedeckt werden, der Fettbedarf sowieso und viele gesundheitlich wichtige Stoffe finden sich nur in pflanzlicher Kost. Das stimmt für Europäer und Amerikaner, für alle reichen Industriegesellschaften der Welt. Es stimmt nicht an vielen anderen Plätzen der Welt. Nomadenvölker wie Berber und Beduinen, Hirten beziehungsweise tierhaltende Völker wie die Mongolen, Kirgisen und sibirische Völker können in kargen Landschaften nur dank ihrer Tiere überleben. Die Weidetiere verwandeln mageres Gras und Kräuter in hochwertige Milch, Butter und Fleisch. Es wäre eine ökologische Katastrophe, solche Regionen stattdessen umzupflügen und Felder zu bestellen. Tierhaltung hat überall dort absoluten Vorrang und ökologischen Sinn, wo es zu trocken oder zu nass, zu kalt oder zu heiß für Pflanzenbau ist. Ökologische Vorteile hat Tierhaltung außerdem in allen Hanglagen und Gebirgen. Überall wo befürchtet werden muss, dass Wasser den Boden wegschwemmt oder Winderosion den Boden wegbläst, sollte kein Ackerbau mit dem Pflug betrieben werden. Beispiele für solchen Frevel an der Umwelt gibt es auch aus Europa zu Hauf. Wir legten überall Moore trocken, begradigten Flussauen, holzten Eichenwälder ab, um Gemüse im großen Stil anzubauen. Schafe und Ziegen genauso wie Schweine hätten diese Flächen beweidet ohne sie zu zerstören. Vielleicht hätten wir mehr Lammfleisch und Iberischen Schinken essen müssen und weniger Spargel und Paprika?

Was folgt daraus?

Das alles soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Massentierhaltung ein riesiges Problem unserer Zeit ist. Es ist völlig offensichtlich, dass Futtermittel wie Soja und Getreide besser menschlicher Ernährung dienen sollten und nicht (und schon gar nicht in diesen Mengen) an Hühner, Schweine und Kühe verfüttert werden sollten. Tatsächlich fallen Naturlandschaften noch immer dem Pflug für immer mehr Tierfutter zum Opfer. Doch aus all diesen Gründen könnten ganz andere Schlussfolgerungen gezogen werden, nämlich das sehr bewusste aber sparsame Einkaufen und Essen von regionalen Spezialitäten  aus angepassten Tierrassen. Das würde Landwirte unterstützen, die Naturschutz, Landschaftspfege und Tierschutz ernst meinen.

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Trockenfrüchte statt Frischobst aus Übersee

Getrocknete Mangos

Wenn im Spätwinter und zeitigen Frühjahr die Äpfel geschmacklos und mehlig werden, die Orangen immer trockener und noch keine einheimischen Erdbeeren in Sicht sind, dann muss anderes Obst her. Zur Auswahl steht das eingemachte Obst: Kompott, Saft und Marmelade. Es kommt aber auch die Zeit von Ananas, Mangos und Co.

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Orientalische Linsen

Orientalische Linsensuppe

Dieses würzige Gericht aus Roten Linsen geht besonders schnell, denn die Roten oder Gelben Linsen sind geschält. Die Linsensuppe ist ein Alltagsklassiker. Es gibt sie in unzähligen Varianten im gesamten Nahen Osten, in der Türkei und in Indien, wo sie Daal heißt. Diese Linsen werden nicht mit Essig abgeschmeckt sondern mit Zitrone. Im Winter kann diese Linsensuppe als sättigender Eintopf mit Karotten, Zwiebeln und Sellerie zubereitet werden. Im Sommer als dünnere, stark gewürzte Suppe, die etwas abgekühlt serviert wird. Das wichtigste Gewürz ist Cumin. Die anderen Gewürze und Zutaten können variiert werden. Statt der einzelnen Gewürze kann auch die Gewürzmischung Garam Massala für milden Geschmack oder scharfes Curry für scharfen Geschmack verwendet werden.

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Grüngut im Garten kompostieren

Grüngut ist ein Rohstoff
Äste und Grüngut aller Art, das beim Schnitt von Hecken, Zier-und Nutzsträuchern oder Bäumen anfällt, sollten Gartenbesitzer nicht entsorgen. Die Biomasse ist wertvolles Kompostmaterial und viel zu schade für den Abtransport zum Grüngutplatz. In jedem Fall lassen sich so die Arbeit des Aufladens, Wegfahrens und Abladens sparen.
Äste lassen sich allerdings nur dann rasch und vor allem platzsparend kompostieren, wenn sie zerkleinert werden. Unzerkleinert dauert die Verrottung viel länger, je nach Kleinklima, Feuchtigkeit und Untergrund auf dem sie liegen zwei Jahre bis drei Jahre. Ein Beil mit Hackklotz oder eine scharfe Gartenscheere zum Kürzen langer Äste reichen oft schon aus. Zum maschinellen Zerkleinern von holzigem Gartenabfall gibt es mobile Häcksler mit Benzin- oder Elektromotor. Wer nicht nur einige wenige Äste sondern viel sperriges oder hartes Grüngut von Sträuchern und Bäumen, dornige Abschnitte von Brombeeren, Himbeeren und Rosen zerkleinern will, der sollte sich einen speziellen Gartenhäcksler anschaffen. Diese Geräte werden auch mit abgeblühten Sonnenblumen, mit im Gemüsegarten saisonal anfallenden Tomatenpflanzen oder Kohlstrünken fertig. Die Häcksler laufen leise und schlucken alles was ganz oder teilweise verholzt ist, je nach Fabrikat bis zu einem Durchmesser von etwa 45 Millimetern.

Richtig kompostieren
Nach dem Kleinschneiden oder Häckseln nehmen die Äste bereits viel weniger Platz weg und liegen dichter aufeinander. In dieser Form verrottet Grüngut sehr schnell und vollständig zu Erde. Dazu kann das Häckselgut auf dem offenen Boden zu einem Haufen aufgeschichtet werden. Schneller geht die Verrottung nach Zusatz von Kalk, Asche oder Gesteinsmehl. Die kalkhaltigen Pulver werden einfach beim Aufschichten dünn über das Grüngut gestreut. Einen noch schnelleren Abbau der Biomasse und eine besonders fruchtbare Erde erhält man, wenn zusätzlich Hornspäne zum Einsatz kommen. Der verrottende Asthaufen sollte nie austrocken. Zum Schutz vor Sonne und Wind kann er beispielsweise mit Säcken, Folie oder Stroh abgedeckt werden. Ein Platz im Schatten ist besonders vorteilhaft für einen Komposthaufen. Gleichmäßige Temperaturen und hohe Luftfeuchte fördern das Wachstum Holz abbauender Pilze. Natürlich können zerkleinerte Äste, etwa von Haselsträuchern, Obstbäumen oder Rosen auch gemischt mit dem normalen Kompostmaterial, mit Küchenabfällen und Unkraut, zu Erde werden.

Spezialerde und Torfersatz
Aus sortiertem Garten-Schnittabfall kann, je nach Bedarf und ganz gezielt Spezialerde hergestellt werden – wie etwa ökologischer Ersatz für Torf und Rindenhumus. Äste von Koniferen und anderen immergrünen Gehölzen verrotten ohne Zugabe von Kalk oder Asche zwar sehr langsam, es entsteht dabei aber ein kalkfreier, humusreicher Kompost. Dieser eignet sich für Beete mit Kamelien, Rhododendron und Azaleen, sowie Heidelbeeren und Cranberrys, beziehungsweise für alle Pflanzen, die sauren Boden brauchen. Aus Abfällen des eigenen Biogartens ist auch die entstehende Kompost- oder Spezialerde pestizidfrei!

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Bohnensuppe

Suppe oder Eintopf aus Trockenbohnen und Sugo (eingekochten Tomaten) oder Tomaten aus der Dose

Bohnen-Tomatensuppe aus Bohnenkernen

Zutaten
150 gr Trockenbohnen, 12 bis 24 Stunden in Wasser einweichen
1 Päckchen Sugo oder 1 Dose Tomaten
1 Prise Thymian, getrocknet
1 Knoblauchzehe
2 Eßlöffel bestes kaltgepresstes Olivenöl
Salz und Pfeffer oder Chili

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